Die Beschaffung von physischen Produkten ist gerade jetzt sehr anspruchsvoll. Aus diesem Grund sollten sich Unternehmen überlegen, digitale Produkte zu verkaufen. Denn digitale Produkte sind von keinen Lieferketten abhängig. Zudem muss man sich um die Produktion dieser Guter und den Import nicht kümmern. Erfahre mehr über digitale Produkte in diesen Blogbeitrag.
Was versteht man unter einem digitalen Produkt?
Digitale Produkte sind vor vielen Jahren durch die Digitalisierung entstanden. Ein solches Produkt ist im Vergleich zu einem physischen Produkt oder Gut nicht greifbar. Viele der heutigen digitalen Produkte waren schon früher als physische Produkte erhältlich. Wie zum Beispiel verschiedene Tonträger wie Schaltplatten, Musik-Kassetten und CD’s. Aber auch Bücher waren früher nur in gedruckter Form erhältlich. Heute können diese mit einem elektronischen Gerät wie ein Tablet, iPad oder Kindle gelesen und einfach mehrere Bücher bequem überall mitgenommen werden. Auch ich lese viele Fachbücher auf meinem iPad, höre Musik über Spotify, ohne dass ich diese als physischen Gegenstand besitze. Da ein digitales Produkt kein physisches Produkt ist, kann man es nicht in die Hand nehmen, riechen oder sogar schmecken.
Herausforderungen im Verkauf von digitalen Produkten
Der Wert von digitalen Produkten ist schwer zu bestimmen. Denn physische Produkte erhalten ihren Wert auch durch die verwendeten Materialien, die Einzigartigkeit zum Beispiel durch eine Personalisierung oder durch die Seltenheit wie zum Beispiel Kunst, Oldtimer, Raritäten usw. Eine weitere Herausforderung sehe ich in der Konkurrenz. Es gibt viele Anbieter von digitalen Produkten. Eine Unterscheidung ist oft nur sehr schwierig möglich. Dazu kommen noch die Freemium Geschäftsmodelle und illegale Download Möglichkeiten, die den Verkauf von digitalen Produkten auch nicht gerade einfach machen.
Vorteile des Verkaufs von digitalen Produkten
Der Vorteil sehe ich in den geringeren Gemeinkosten. Lager- und Lieferkosten entlang der gesamten Lieferkette fallen weg. Die Produkte können nach der Entwicklung unendlich produziert werden. Das heisst, man hat diese Produkte immer vorrätige und können schnell und in grosser Menge verkauft werden. Digitale Produkte können so schnell hohe Umsätze und vor allem Gewinne erwirtschaften.
Auch für den Kunden sehe ich viele Vorteile. Der Kunde bekommt schnell das erworbene Produkt, ohne lange Wartezeiten. Der Kunde muss nicht in einem Laden oder warten bis die Lieferung eintrifft.
Welche digitalen Produkte gibt es?
Zu den beliebtesten digitalen Produkten gehören Software, Apps, Online-Kurse, E-Books, Stockmedien, Kunst, Bilder, Musik, Film, Templates, Vorlagen und Online Dienstleistungen. Es gibt aber auch andere Geschäftsmodelle, wie zum Beispiel die Firma Elite SA. Dieser Matratzenhersteller macht aus einer Matratze ein digitales Produkt. Indem er die Matratzen nicht an die Hotels im klassischen Sinne verkauft, sondern nur für die Benutzung bezahlt wird. Wie das genau funktioniert, kannst du hier erfahren.
Wo können digitale Produkte verkauft werden?
Digitale Produkte können auf verschiedenen Online Kanälen verkauft werden. Diese sind unter anderem auf der eigenen Website, Online-Shop, zum Beispiel Shopify oder Plattformen wie zum Beispiel Amazon (E-Books), aber auch spezialisierte Plattformen wie zum Beispiel iStock Photo.
Fazit
Der Verkauf von digitalen Produkten hat viele Vorteile im Vergleich zum physischen Produkt. Viele unterschätzen aber den Aufwand bei der Erstellung eines solchen Produktes. Dazu kommt die riesige Konkurrenz und die schwierige Wertbestimmung dieser Produkte. Entscheidend bei einem digitalen Produkt ist die Qualität. Es wird geschätzt, dass im Jahr 2025 der ganze Markt von digitalen Produkten einen Wert von 325 Milliarden Dollar haben wird. Diese Perspektive machen digitale Produkte auch wieder interessant für Unternehmen.
Ist eidgenössisch diplomierter Verkaufs- und Marketingleiter. Seit 2005 widmet er sich dem E-Business, während er bereits seit 2000 im Retail tätig ist. Auf dem Digital Sales Blog verfasst er regelmässige Beiträge zu Themen wie E-Commerce, digitalem Marketing, Digitalvertrieb, Digitalisierung sowie E-Business und Retail.
Eine Customer Data Plattform, kurz CDP genannt, ist eine Art Datenbanksoftware. Diese Software-Lösung wird von datengetriebenen Unternehmen verwendet. In dieser Software werden Daten aus verschiedenen Datenquellen gesammelt und zu einem einheitlichen Kundenprofil konsolidiert und segmentiert. So entsteht eine zentrale Plattform, die alle Datensilos auflöst und Kundenbeziehungen neu definieren. Diese Plattform ermöglicht es Unternehmen, bessere Entscheidungen zu treffen und ihre Kunden besser zu verstehen.
Eine gute CDP sollte sich leicht in die vorhandenen Daten integrieren lassen und einen einfachen Abruf der darin gespeicherten Daten ermöglichen.
Was kann eine Customer Data Platform?
Die Customer Data Plattform erstellt ein vollständiges Bild Ihrer Kunden auf individueller Ebene. Welche als Kundendaten Plattform alle Interaktionen und Aktivitäten entlang der Customer Journey zu einheitlichen Kundenprofilen zusammenfügt. Mit diesen Daten ist ein kanalübergreifendes und personifiziertes Kundenerlebnis möglich. Das heisst, die Customer Data Plattform ermöglicht eine 360 Grad Ansicht vom den Kunden. Mit dieser Ansicht können Unternehmen die Kunden besser verstehen und in Echtzeit auf Sie und Ihre Intentionen reagieren. So können die Kundenabsichten vorhersagt und die nächstbesten Aktionen zielgerichtet eingesetzt werden.
Eine CDP kann jedoch nur dann wirklich effektiv sein, wenn sie richtig eingesetzt wird. Viele Unternehmen machen den Fehler, ihre CDP als reines Marketing-Tool zu betrachten. Sie nutzen sie, um bessere Werbekampagnen zu entwickeln oder um ihr Produkt besser zu vermarkten. Doch eine CDP kann viel mehr sein als nur ein Marketing-Tool. Eine CDP ist am effektivsten, wenn sie in allen Bereichen des Unternehmens genutzt wird. Jede Abteilung sollte Zugang zu den Daten und die Möglichkeit haben, diese zu analysieren und für die eigenen Zwecke zu nutzen. Nur so können Unternehmen wirklich datengetriebene Entscheidungen treffen.
Welche Daten sind in der Customer Data Platform?
In der Customer Data Plattform können unter anderen folgende Daten gesammelt und angereichert. Transaktions- und Auftragsdaten: Dies sind zum Beispiel Daten aus E-Commerce-, Verwaltungs- und andere Systeme. Sie umfassen Bestellungen, Kunden, Produktinformationen und auch Verhaltensdaten, wie Ansichten von Produkte, Kategorien, Klicks und Interaktionsdaten. Darunter fallen zum Beispiel auch Newsletter, Klickraten und besuchte Seiten. Anbindung von Marketingautomatisierungstools: Durch die Erstellung von Kundenprofilen können Software von Drittanbietern oder integrierten Marketingautomatisierungstools verwendet werden, um Marketingaktivitäten auszuführen und ihre Leistung zu analysieren. Profildaten: Kontaktdaten, psychografische Datenpunkte und Vorlieben. Diese Daten können vom Kunden selbst oder vom Unternehmen angereichert werden. Je nachdem, wie ein Unternehmen die Datenstrategie definiert hat, kommen viele dieser Daten von PIM-, CRM- und ERP Systemen.
Wie funktioniert eine Customer Data Platform?
Eine Customer Data Plattform hat folgende entscheidende Erfolgsfunktionen:
Datenqualität und Datenvereinheitlichung
Die Datenqualität kann für jedes Unternehmen ein möglicher Wettbewerbsvorteil sein. Nicht nur die Datenqualität ist entscheidend. Sondern auch, wie sie gepflegt sind. Darunter fällt die Daten Konformität (Compliance), Datenschutzgrundverordnung DSGVO und California Consumer Privacy Act (CCPA). Die Customer Data Plattform kann alle Kundendaten für andere Anwendungen bereitstellen. Diese Funktion erlaubt die kontrollierte Datenausgabe für andere Abteilungen oder Kanäle. Neben der Bereitstellung ist auch die Löschung der Daten möglich. Sofern dies Kunden fordern.
Mit der Customer Data Plattform sind Datensilos konsequent aufgelöst. Die Kunden werden nahtlos auf Ihrem Weg in der Customer Journey begleitet, beziehungsweise unterhalten. Die Daten müssen in dieser Qualität in Echtzeit zur Verfügung stehen, damit sie dem Mitarbeitenden den grössten Nutzen erzielen.
Personalisiertes Marketing
Das personalisierte Marketing ermöglicht, das Produkterlebnis auf der Grundlage von Kundenmerkmalen wie zum Beispiel Personas, Vorlieben, Affinität und Demografie zu erstellen. Durch Zielgruppenanalysen und -modelle können Mitarbeitende aus dem Marketing hochgradig personalisierte Marketingkampagnen und -erlebnisse über E-Mail, Mobilgeräte, soziale Netzwerke und das Internet aktivieren. Die CDPs helfen Unternehmen dabei, sinnvolle Momente zu schaffen und an jedem Berührungspunkt in der Customer Journey Empathie zu wecken. Denn durch die 360-Grad-Kundenprofile in der Customer Data Plattform sind alle Touchpoints integriert. Auch eine Analyse ist möglich. Im Gegensatz zu Google Analytics wird in der Customer Data Plattform Daten einem potenziellen Kunden zugeordnet und alle Interaktionen zusammengeführt. Diese Daten umfassen das Verhalten des Kunden an den Touchpoints. Dies können zum Beispiel Klick und Verhaltensinteraktionen sein. Sowie die dazugehörigen Bestellungen, Produktdaten, Retouren, Garantiefälle, verwendete Software, Hardware und demografische Daten.
Segmentierung und Personalisierung
Durch das Zusammenführen von Daten, hilft dies die Leads zu segmentieren. Wenn man eine 360°-Sicht von einem Lead hat, können Anfragen zum Beispiel per Chat, Messaging oder E-Mail automatisiert klassifiziert und an das passende Produkt- oder Verkaufsteam weitergeleitet werden. So bekommen die Kunden gleich einen kompetenten Ansprechpartner für Ihre Fragen oder Anregungen.
Weitere Vorteile:
Zentrales Wissensmanagement
Stets aktuelle Stammdaten
Nahtlose, vernetze Workflows
Gebündelte Bestellungen und Serviceanfragen
Tracking von Prozessen und Ressourcen
Kontrolle von Anlagen und Geräten
Integrierte Analysemöglichkeiten
Automatisierung mittels KI
Skalierbarkeit durch modularen Aufbau
Welche Anbieter gibt es?
Für eine Customer Data Plattform Software sind mir folgende Software Anbieter bekannt: Salesforce, SAP und Microsoft mit Microsoft Dynamics 365 Customer Insights. Die Customer Data Plattform von Salesforce ermöglicht die Integration von über 7’000 Anwendungen von Drittanbietern. Diese Software ist führend im Bereich der Funktionalität. Bei der Customer Data Plattform von Microsoft Dynamics 365 Customer Insights ist es möglich, Microsoft 365, das heisst Outlook, Teams, Excel und Power BI usw. nahtlos zu integrieren. Die Software ist On-Premise und als Cloud System erhältlich. Die Technologie von Microsoft Dynamics 365 Customer Insights ist führend in der Benutzerfreundlichkeit. Die Customer Data Plattform von SAP heisst SAP CX Suite. Bei dieser Software ist eine einfache Integration an SAP ERP möglich. Natürlich gibt es auch kleiner Software-Anbieter für eine Customer Data Plattform. Dies ist zum Beispiel Tealium.
Warum sollten Sie in eine Customer Data Plattform investieren?
Für Unternehmen, die auf dem Weg zur modernen Transformation sind und ihre Kundenerlebnisse verbessern möchten, ist eine Customer Data Plattform die perfekte Lösung. Die CDP ist die am schnellsten wachsenden Marketing-Technologie. Es ist also nicht nur ein Tool für Marketers, sondern ein wertvolles Instrument für das gesamte Unternehmen. Wenn Sie Ihre CDP richtig nutzen, können Sie Ihr Geschäft datengetrieben aufstellen und so langfristig erfolgreich sein.
Durch die zentrale Verwaltung und Orchestrierung von Kundendaten können anspruchsvolle Marketingkonzepte umgesetzt werden. Alle drei Software-Anbieter bieten ähnliche Funktionalitäten und eine Vielzahl von zusätzlichen Features. Die Microsoft Software ist in der Usability um einiges besser als SAP CX Suite oder Salesforce. Die Preisspanne variiert bei allen drei. Denn je nachdem, welche Systeme ein Unternehmen bereits verwendet, gibt es andere Preis- beziehungsweise Rabattsysteme.
Mit einer Customer Data Plattform kann das Kundendaten-Ökosystem eines Unternehmens auf die nächste Stufe gehoben werden. Zudem macht es heute keinen Sinn mehr, in isolierten Systemen Daten von Hand zusammenzuführen. Die Verwendung einer CDP kann auch dazu beitragen, den Marketing-ROI zu steigern, da Unternehmen in der Lage sind, besser personalisierte Kampagnen zu entwickeln und um so mehr Kunden anzusprechen.
Ist eidgenössisch diplomierter Verkaufs- und Marketingleiter. Seit 2005 widmet er sich dem E-Business, während er bereits seit 2000 im Retail tätig ist. Auf dem Digital Sales Blog verfasst er regelmässige Beiträge zu Themen wie E-Commerce, digitalem Marketing, Digitalvertrieb, Digitalisierung sowie E-Business und Retail.
Wenn man von Digitalisierung spricht, geht es häufig um Prozesse, Arbeitsabläufe und Systeme. Diese Optimierungen richten sich nur auf die Wertschöpfungskette hinter der Verkaufsfläche. Auf der Verkaufsfläche hat es ein riesiges Potenzial, um mehr Umsatz und vor allem auch mehr Effizienz zu gewinnen. Für mich ist es kein Science Fiction, wenn der Kunde mit dem Smartphone durch den Laden läuft und verschiedenste digitale Services im Laden benutzt. In diesem Blogbeitrag zeige ich einige Beispiele auf, wie man die Verkaufsfläche digitalisieren kann. Beginnen wir vor dem Laden, bei den Schaufenstern.
Interaktive Screen Schaufenster
Das Schaufenster ist heute noch ein wichtiges Verkaufsförderungsmittel im stationären Handel. Sie können bereits vor dem Eintritt in den Laden, Verkaufsimpulse auslösen. Ein Schaufenster soll Blicke auf sich ziehen. Aus diesem Grund muss es immer wieder neu gestaltet werden. Sonst verliert das Schaufenster sehr schnell seine Wirkung. Die Digitalisierung den Schaufenstern mittels eines interaktiven Screens reduziert der Aufwand der Gestaltung des Schaufensters. Es ist sogar denkbar, dass der Kunde mit dem Smartphone direkt ab dem Schaufenster bestellen kann. Auch eine Möglichkeit ist, die beiden Welten offline und online miteinander zu verbinden. Durch den Einsatz von IoT (Internet of Things) sind weiter Anwendungen denkbar.
In Store Navigation
Das Kundenleitsystem in einen Laden ist wichtig, um den Kunden eine Orientierung zu geben. Denn nichts ist mühsamer, als zu lange den gewünschten Artikel im Laden zu suchen. Für das gibt es in der offline Welt, Regal Beschriftungen, Wegweiser im Laden und teilweise auch noch einen Ladenplan. Viele Kunden sind in grossen Läden mit der Suche überfordert. Sie wünschen sich eine technische Unterstützung. Dies kann über ein Smartphone gelöst werden. Einfach auf dem Online-Shop den gewünschten Artikel suchen und das System leitet den Kunden dank Wi-Fi und weitere Netzwerklösungen zum gesuchten Produkt. Hier ein Beispiel von Media Markt.
Dies kann für den Kunden einen grossen Nutzen haben. Hat aber den Nachteil, dass der Kunde nicht empfänglich für spontane Käufe ist. Da er sich fokussiert, auf die Befehle des Smartphones auseinandersetzt. Die gewonnenen Daten werden für das Category Management weiter verwendet. Denn es zeigt auch, wo bleibt der Kunde stehen, welcher Weg wählt er und weitere spannende Informationen. Auch App Lösungen mit Google Maps sind denkbar.
Digitale Preisschilder
Digitale Preisschilder bringen viele Vorteile im Retail. Durch die Preisschilder Pflege entstehen hohe Personalkosten. Vor allen in den grossen Läden. Mit digitalen Preisschilder ist die Preisänderung einfach und vor allem Effizienz. Falsche Preise, wegen alten Etiketten, gehören der Vergangenheit an. Moderne digitale Preisschilder zeigen nicht nur den Preis an, sondern können mehr. Dies kann zum Beispiel sein:
Ein Artikel wurde aus dem Regal genommen
Anzeige von Lieferzeit und Kundenbewertungen aus dem Online Shop.
Wenn ein QR-Code auf dem digitalen Preisschild angezeigt werden kann, wäre, werden oder sogar ein QR-Code, dass der Kunde den Artikel über das Smartphone bestellen kann. Auch dynamisches Pricing wäre eine weitere Möglichkeit.
Dynamisches Pricing
Dynamisches Pricing kennt man von Online-Händler. Wenn ein Kunde mit einem MacBook auf ein Online-Shop zugreift, werden die Preise höher angezeigt. Als, wenn jemand mit einem Windows-PC auf den gleichen Online-Shop zugreift. Denn man geht davon aus, wenn jemand einen MacBook verwendet. Ist er bereit, mehr für etwas zu bezahlen. Das Gleiche ist auch mit Geo Tracking möglich. Wenn zum Beispiel ein Schweizer User in einem ausländischen Shop bestellt, können die Preise unterschiedlich sein, als für einen inländischen User.
Digitale Regalverlängerung
Die Mietpreise für Ladenflächen sind sehr teuer. Die Verkaufsfläche ist limitiert und die Produkteauswahl immer grosser. Es ist in vielen Läden nicht mehr möglich, das komplette Sortiment zu führen. Dies ist für Online-Händler einfacher. Der Online-Händler kann mit dem Long Tail Ansatz virtuelle Sortimente in den Online-Shop nehmen, der den Online-Shop Betreiber nicht an Lager führt. Das Gleiche kann mit der digitalen Regal-Verlängerung auch der stationäre Handel anwenden. Über die Etikette können weitere Informationen oder sogar den Online-Shop aufgerufen werden.
Der Magic Mirror / Virtuelle Umkleidekabine
Ein Magic Mirror ist ein Display mit integrierter Kamera und Computer. Dieser wird als Einkaufshelfer eingesetzt. Ein Magic Mirror in der Umkleide Kabine ermöglicht den Kunden Kleider anzuprobieren, ohne diese im Laden zu suchen und sich umzuziehen. Artikelinformationen wie Produkte, Bilder, Farben, Grössen, Materialinformationen usw. sind weitere Informationen, die schnell auf dem Magic Mirror erkennbar sind. Auch eine neue Art von Personal Shopping ist möglich. Produkte Empfehlungen könnten über den Spiegel angeboten werden, dies erhöht das Kundenerlebnis. Auch Zusatzverkäufe wären über einen automatisierten Spiegel möglich. Wenn der Magic Mirror nicht benutzt wird, kann Werbung einspielen werden.
Digital Signage Displays
Digital Signage Displays sind digitale Plakate, die als elektronische Werbeplakate, Anzeigetafeln oder Wiedergabegeräte für Bild- und Videopräsentationen genutzt werden können. Auch eine Möglichkeit sind, normale Plakate mit einem QR-Code auszustatten, um mehr Informationen über das Produkt zu bekommen. Denn wer kennt es nicht, man hat das Produkt in im Laden in der Hand und möchte noch kurz den YouTube Film über die Verwendung des Produktes anschauen.
Mobile Payment mit Self Check out
Mobiles Payment hat während der Coronapandemie massiv zugenommen. Die Kunden wollen weniger Kontakt, aus diesem Grund ist das Zahlen mit Karte oder Smartphone sehr beliebt. Dieser Trend spürten auch Kartenbetreiber und Bezahl App Lösungen wie zum Beispiel TWINT. Auch der digitale Kassenbeleg wurde während dieser Zeit beliebt. In der Digitalisierung geht das für mich einen Schritt weiter. Das heisst, der Kunde kann nicht erst an der Kasse das Produkt zahlen, sondern gleich am Regal mit dem Smartphone. Um unterscheiden zu können, welche Kunden haben während dem Einkaufen bezahlt haben und welche am Schluss zahlen, müssen noch entsprechende Massnahmen definiert werden.
Fazit Digitalisierung auf der Verkaufsfläche
Bei all diesen möglichen Lösungen spielt das Smartphone eine wichtige Rolle. Das Smartphone unterstützt die Kunden im Laden und ist der Schlüssel zu weiteren Services und Dienstleistungen. Gewisse Tätigkeiten übergibt man den Kunden bewusst. Wie zum Beispiel Self Scanning, damit der Laden mehr Effizient bekommt und der Kunde schneller seinen Einkauf tätigen kann. Auch bei der Beratung am Produkt sind digitale Lösungen sehr hilfreich und fördern die Kundenzufriedenheit.
Ist eidgenössisch diplomierter Verkaufs- und Marketingleiter. Seit 2005 widmet er sich dem E-Business, während er bereits seit 2000 im Retail tätig ist. Auf dem Digital Sales Blog verfasst er regelmässige Beiträge zu Themen wie E-Commerce, digitalem Marketing, Digitalvertrieb, Digitalisierung sowie E-Business und Retail.
In diesem Blog Beitrag schreibe ich über meine Weiterbildung CAS Digital Sales an der HWZ. Im Frühling war es nicht möglich den Unterricht im Klassenzimmer durchzuführen. Deshalb wurde der Unterricht in die Digitale Welt verlegt. Jeder konnte von Zuhause aus teilnehmen. Dank den heutigen Digitalen Möglichkeiten, war es kein Problem, der Unterricht über Microsoft Teams zu absolvieren. Dies war für viele von uns und auch für mich, zu diesem Zeitpunkt nicht gerade alltäglich. Deshalb mussten wir unser Verhalten und unsere Vorstellungen innert kurzer Zeit verändern. Dies passte zu unserem heutigen Thema Digital Change. Unsere Dozentin Jenny Fleischer, die viel Erfahrung in der Digitalisierung und im Change Management mitbrachte, hat uns das Thema Digital Change am Samstagmorgen mit Theorie und vielen interessanten Praxis Beispielen näher gebracht.
Herausforderung Digital Change
Viele Unternehmen wollen und müssen digitalisieren. Die Unternehmen stehen vor grossen Herausforderungen. In der Geschichte gab es immer wieder Veränderungen. Dies machte uns die Industrie in den letzten Jahrzehnten stetig vor. Die Digitalisierung erhöht aber den Schwierigkeitsgrad. Zudem erhöht sich bei der Digitalisierung die Geschwindigkeit massiv. Viele Unternehmen denken bei der Digitalisierung nur an neue Systeme und Prozesse. Damit ist das Ziel noch nicht erreicht. Etablierte Unternehmen verlieren immer mehr an Bedeutung. Sie müssen um Ihre Bedeutung kämpfen und aus eigener Kraft sich immer wieder neu erfinden und erneuern. Eintrittsbarrieren fallen und kleine agile Unternehmen attackieren immer wieder grosse. Durch eine schnelle Skalierung können solche kleinen Unternehmen, grosse traditionelle Unternehmen aus dem Markt verdrängen.
Geschäftsmodell Tradition
Tradition ist kein Geschäftsmodell mehr. Vor allem die Entwicklung im Bereich Digitaler Technologien verändert das Fundament jedes Unternehmen in den Bereichen Strategie, Struktur, Kultur und Prozesse. Entscheidend für den Erfolg ist nicht nur das Senior Management. Die Digitale Transformation muss von allen Mitarbeitenden vorantreiben werden. Es müssen gemeinsam viele Schritte und Hürden gemeistert werden. Der Schlüssel zum Erfolg bleibt beim Menschen. Es braucht in dieser Zeit eine klare Führung und Weiterbildungen für die Mitarbeitenden. Man kann alles verändern. Wenn die Kultur sich nicht verändert, dann wird es nicht funktionieren. Dies ist sehr schwierig, Veränderungsprojekte haben hohe emotionale Komponenten.
Meine Erkenntnisse aus dem Unterricht:
Veränderungen durch Technologien gab es schon immer.
Ein Digital Change braucht Zeit.
Der Digital Change beginnt beim Kunden (externer Fokus).
Der Schlüssel zum Erfolg, sind die Mitarbeitenden und nicht die Systeme.
Wenige Unternehmen bereiten sich gut auf eine Veränderung vor.
Anwendung auf meine Organisation
Auch meine Organisation steht vor einem Digital Change. Denn Business Modelle verändern sich. Die Digitale Transformation ist ein permanenter Wandel in jeder Organisation und Unternehmen. Wir haben heute die grösste B2B Ladenkette der Schweiz mit 47 Filialen. Ist dieses Business Modell trotz neusten Technologien im Retail noch zukunftsfähig?
Jetzt ist es Zeit, um unsere Organisation neu auszurichten und mit neuen Geschäftsmodellen, die Abhängigkeit von den Filialen zu reduzieren und neue Kunden zu gewinnen.
Vorgehen Digital Change
Für dieses Vorhaben müssen nicht nur neue Systeme und Prozesse eingeführt werden. Sondern auch eine neue Strategie, Struktur und Kultur. Die Kultur entsteht von den Mitarbeitenden. Die betroffenen Mitarbeitenden, die Geschäftsleitung und auch das Management Team muss von unserem Vorhaben überzeugen. Dies erreiche ich durch Kommunikation und die Anwendung des 8-Stufen Modell nach John Kotter. Dieses Instrument hilft, dass alle wichtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge bearbeitet und erreicht werden. Alle acht Schritte, müssen nach einander erreicht werden. Neben verschieden Hilfsmitteln, zur Umsetzung, ist der Kulturwandel entscheidend.
Dies setze ich mit Kulturbotschaftern um. Kulturbotschafter tragen nicht nur die neue Kultur in das Unternehmen, sondern bringen auch das Feedback zurück in die Führungsstufe. Eine Veränderung braucht Zeit und Geduld. Bei einer solchen Umstellung muss ich mit einer Dauer von mindestens 3 bis 7 Jahren rechnen. In der Transformation wird sich unser Business Modell verändern, aber auch neue Modelle geschaffen. Die heute vielleicht gar noch nicht bekannt sind. Diese geben aber unseren Mitarbeiteten die von der Transformation betroffen sind auch wieder Chancen. Für das müssen sie weitergebildet und entwickelt werden. Denn es geht nicht, dass man einfach die Mitarbeiter austauscht. Sonst verliert das Unternehmen viel Fachwissen aber auch Kultur.
Der Kunde im Fokus
Unser Kunde muss im Fokus bei der Transformation stehen. Danach muss geklärt werden, wie was transformiert werden soll. Wir müssen in der Transformation vom Kunden aus zurückdenken. Es bringt nichts, etwas zu transformieren, was unsere Kunden nicht wollen.
Ist eidgenössisch diplomierter Verkaufs- und Marketingleiter. Seit 2005 widmet er sich dem E-Business, während er bereits seit 2000 im Retail tätig ist. Auf dem Digital Sales Blog verfasst er regelmässige Beiträge zu Themen wie E-Commerce, digitalem Marketing, Digitalvertrieb, Digitalisierung sowie E-Business und Retail.