Digitalisierung auf der Verkaufsfläche

Wenn man von Digitalisierung spricht, geht es häufig um Prozesse, Arbeitsabläufe und Systeme. Diese Optimierungen richten sich nur auf die Wertschöpfungskette hinter der Verkaufsfläche. Auf der Verkaufsfläche hat es ein riesiges Potenzial, um mehr Umsatz und vor allem auch mehr Effizienz zu gewinnen. Für mich ist es kein Science Fiction, wenn der Kunde mit dem Smartphone durch den Laden läuft und verschiedenste digitale Services im Laden benutzt. In diesem Blogbeitrag zeige ich einige Beispiele auf, wie man die Verkaufsfläche digitalisieren kann. Beginnen wir vor dem Laden, bei den Schaufenstern.

Interaktive Screen Schaufenster 

Das Schaufenster ist heute noch ein wichtiges Verkaufsförderungsmittel im stationären Handel. Sie können bereits vor dem Eintritt in den Laden, Verkaufsimpulse auslösen. Ein Schaufenster soll Blicke auf sich ziehen. Aus diesem Grund muss es immer wieder neu gestaltet werden. Sonst verliert das Schaufenster sehr schnell seine Wirkung. Die Digitalisierung den Schaufenstern mittels eines interaktiven Screens reduziert der Aufwand der Gestaltung des Schaufensters. Es ist sogar denkbar, dass der Kunde mit dem Smartphone direkt ab dem Schaufenster bestellen kann. Auch eine Möglichkeit ist, die beiden Welten offline und online miteinander zu verbinden. Durch den Einsatz von IoT (Internet of Things) sind weiter Anwendungen denkbar.

In Store Navigation

Das Kundenleitsystem in einen Laden ist wichtig, um den Kunden eine Orientierung zu geben. Denn nichts ist mühsamer, als zu lange den gewünschten Artikel im Laden zu suchen. Für das gibt es in der offline Welt, Regal Beschriftungen, Wegweiser im Laden und teilweise auch noch einen Ladenplan. Viele Kunden sind in grossen Läden mit der Suche überfordert. Sie wünschen sich eine technische Unterstützung. Dies kann über ein Smartphone gelöst werden. Einfach auf dem Online-Shop den gewünschten Artikel suchen und das System leitet den Kunden dank Wi-Fi und weitere Netzwerklösungen zum gesuchten Produkt. Hier ein Beispiel von Media Markt.

Dies kann für den Kunden einen grossen Nutzen haben. Hat aber den Nachteil, dass der Kunde nicht empfänglich für spontane Käufe ist. Da er sich fokussiert, auf die Befehle des Smartphones auseinandersetzt. Die gewonnenen Daten werden für das Category Management weiter verwendet. Denn es zeigt auch, wo bleibt der Kunde stehen, welcher Weg wählt er und weitere spannende Informationen. Auch App Lösungen mit Google Maps sind denkbar.

Digitale Preisschilder 

Digitale Preisschilder bringen viele Vorteile im Retail. Durch die Preisschilder Pflege entstehen hohe Personalkosten. Vor allen in den grossen Läden. Mit digitalen Preisschilder ist die Preisänderung einfach und vor allem Effizienz. Falsche Preise, wegen alten Etiketten, gehören der Vergangenheit an. Moderne digitale Preisschilder zeigen nicht nur den Preis an, sondern können mehr. Dies kann zum Beispiel sein:

  • Ein Artikel wurde aus dem Regal genommen
  • Anzeige von Lieferzeit und Kundenbewertungen aus dem Online Shop.

Wenn ein QR-Code auf dem digitalen Preisschild angezeigt werden kann, wäre, werden oder sogar ein QR-Code, dass der Kunde den Artikel über das Smartphone bestellen kann. Auch dynamisches Pricing wäre eine weitere Möglichkeit.

Dynamisches Pricing

Dynamisches Pricing kennt man von Online-Händler. Wenn ein Kunde mit einem MacBook auf ein Online-Shop zugreift, werden die Preise höher angezeigt. Als, wenn jemand mit einem Windows-PC auf den gleichen Online-Shop zugreift. Denn man geht davon aus, wenn jemand einen MacBook verwendet. Ist er bereit, mehr für etwas zu bezahlen. Das Gleiche ist auch mit Geo Tracking möglich. Wenn zum Beispiel ein Schweizer User in einem ausländischen Shop bestellt, können die Preise unterschiedlich sein, als für einen inländischen User.

Digitale Regalverlängerung

Die Mietpreise für Ladenflächen sind sehr teuer. Die Verkaufsfläche ist limitiert und die Produkteauswahl immer grosser. Es ist in vielen Läden nicht mehr möglich, das komplette Sortiment zu führen. Dies ist für Online-Händler einfacher. Der Online-Händler kann mit dem Long Tail Ansatz virtuelle Sortimente in den Online-Shop nehmen, der den Online-Shop Betreiber nicht an Lager führt. Das Gleiche kann mit der digitalen Regal-Verlängerung auch der stationäre Handel anwenden. Über die Etikette können weitere Informationen oder sogar den Online-Shop aufgerufen werden.

Der Magic Mirror / Virtuelle Umkleidekabine 

Ein Magic Mirror ist ein Display mit integrierter Kamera und Computer. Dieser wird als Einkaufshelfer eingesetzt. Ein Magic Mirror in der Umkleide Kabine ermöglicht den Kunden Kleider anzuprobieren, ohne diese im Laden zu suchen und sich umzuziehen. Artikelinformationen wie Produkte, Bilder, Farben, Grössen, Materialinformationen usw. sind weitere Informationen, die schnell auf dem Magic Mirror erkennbar sind.  Auch eine neue Art von Personal Shopping ist möglich. Produkte Empfehlungen könnten über den Spiegel angeboten werden, dies erhöht das Kundenerlebnis. Auch Zusatzverkäufe wären über einen automatisierten Spiegel möglich. Wenn der Magic Mirror nicht benutzt wird, kann Werbung einspielen werden. 

Digital Signage Displays

Digital Signage Displays sind digitale Plakate, die als elektronische Werbeplakate, Anzeigetafeln oder Wiedergabegeräte für Bild- und Videopräsentationen genutzt werden können. Auch eine Möglichkeit sind, normale Plakate mit einem QR-Code auszustatten, um mehr Informationen über das Produkt zu bekommen. Denn wer kennt es nicht, man hat das Produkt in im Laden in der Hand und möchte noch kurz den YouTube Film über die Verwendung des Produktes anschauen.

Mobile Payment mit Self Check out

Mobiles Payment hat während der Coronapandemie massiv zugenommen. Die Kunden wollen weniger Kontakt, aus diesem Grund ist das Zahlen mit Karte oder Smartphone sehr beliebt. Dieser Trend spürten auch Kartenbetreiber und Bezahl App Lösungen wie zum Beispiel TWINT. Auch der digitale Kassenbeleg wurde während dieser Zeit beliebt. In der Digitalisierung geht das für mich einen Schritt weiter. Das heisst, der Kunde kann nicht erst an der Kasse das Produkt zahlen, sondern gleich am Regal mit dem Smartphone. Um unterscheiden zu können, welche Kunden haben während dem Einkaufen bezahlt haben und welche am Schluss zahlen, müssen noch entsprechende Massnahmen definiert werden.

Fazit Digitalisierung auf der Verkaufsfläche

Bei all diesen möglichen Lösungen spielt das Smartphone eine wichtige Rolle. Das Smartphone unterstützt die Kunden im Laden und ist der Schlüssel zu weiteren Services und Dienstleistungen. Gewisse Tätigkeiten übergibt man den Kunden bewusst. Wie zum Beispiel Self Scanning, damit der Laden mehr Effizient bekommt und der Kunde schneller seinen Einkauf tätigen kann. Auch bei der Beratung am Produkt sind digitale Lösungen sehr hilfreich und fördern die Kundenzufriedenheit.

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