Social Commerce – Das neue Online Shopping?

Seit 2005 kommt Social Commerce immer mehr auf uns zu. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend wegen der Lockdowns, Homeoffice und das Zuhause bleiben der Menschen weiter beschleunigt. Die sozialen Plattformen wie zum Beispiel Facebook, Instagram und weitere bauen den Bereich Commerce in Ihren Apps aus. Dies zum Beispiel mit Shoppable Posts, dem direkt Check-out der es momentan in der Schweiz und Europa noch nicht gibt und weiteren Services. Vorreiter in diesem Bereich ist WeChat. WeChat kommt aus dem asiatischen Raum und ist heute ein ganzes Ökosystem.

Social Commerce gab es aber schon viel früher. Bereits in den 1960er-Jahren gab es eine natürliche Version davon. In jedem Dorf hatte es viele Geschäfte wie zum Beispiel: Bäcker, Metzger, Schuhmacher und viele andere. Jeder kannte, jeden im Dorf. Der Umgang mit den Kunden war sehr sozial und persönlich.

Nach den 1960er-Jahren begann der Handel mit der Industrialisierung. Das heisst, grosse Supermärkte entstanden. Dies hatte zur Folge, dass diese nicht mehr so persönlich wie die Dorfläden waren. Zudem entstand ein sogenanntes Monopol von den Detaillisten. Dieses hielt bis zur letzten Jahrtausendwende an.

Seit der letzten Jahrtausendwende entwickelte sich E-Commerce rasant. Die Kunden haben sich gewohnt, in Online-Shops einzukaufen. Dazu kamen noch die Smartphones dazu. Diese schaffen es, so nahe zu den Kunden zu kommen, wie kein anderer Laden dies erreichen kann. Denn die Kunden haben das Smartphone immer in der Nähe und haben sich gewohnt, mit diesem umzugehen.

Social Media gewinnt an Bedeutung

Seit die ersten Social-Media-Plattformen entstanden sind, gewinnen diese immer mehr an Bedeutung. Mit Social Commerce ist nun ein weiterer Ausbau voll im Gange. Denn mit Social Commerce bekommen Händler einen besseren Zugang zu Ihrer Zielgruppe. Zudem können Werte und Services sehr gut kommuniziert werden. Es kann ein entscheidendes Instrument gegen die Marktplätze sein. Denn wenn man über Marktplätze verkauft, bekommt man „nur“ die Bestellung. Die Kundendaten dürfen beziehungsweise können nicht verwendet werden.

Gemäss einer Studie von Xeit, verbringen immer mehr Personen in der Schweiz Zeit auf den Social Media Kanälen. Dies zeigt sich auch in der Reichweite der Unternehmen. Viele von Ihnen haben bereits eine grosse Reichweite.

Gehen Social Media Plattformen in Richtung Commerce?

Die Social-Media-Plattformen gehen immer mehr Richtung Commerce. Social Commerce ist heute möglich über Instagram, Facebook, Snapchat und Pinterest. Der Kauf Button ist zum jetzigen Zeitpunkt in der Schweiz und Europa noch nicht direkt in der Social Media App integriert. Es ist aber anzunehmen, dass dieser in Kürze kommt. Vielleicht sogar noch im 2022.

Wie wird Social Commerce in der Schweiz verwendet?

Betty Bossy (Livestream im August 2022 eingestellt) und IKEA, die beiden D2B Anbieter, machen auf der eigenen Plattform Social Commerce über den Livestream. Ein Beispiel für Live Shopping im B2C ist Christ Uhren & Schmuck.

Schweizer Händler wie zum Beispiel Brack.ch haben einen TikTok Kanal mit mehr als 6’000 Follower. Auf TikTok ist noch kein Social Commerce möglich. Es ist aber möglich, Produkte zu zeigen und den Brand Awarness zu steigern. Gemäss einem Bericht der Plattform Horizont legt TikTok die Pläne für Live-Shopping in Europa auf Eis.

Digitec Galaxus haben einen Instagram-Kanal. Die Produkte sind aber nicht getaggt. Dafür werden Produkte, Tests und Neuheiten präsentiert. Digitec Galaxus ist auf Pinterest, wo man Produkte anschauen und zum Online-Shop geleitet wird.

Es gibt auch Beispiele von Snapchat. Diese Social-Media-Plattform ist für die jüngere Generation. Dort ist Zalando vertreten. Mit Snapchat Lens können dort drei Kleidungsstücke mittels Augmented Reality angezogen werden. Mit dem Kaufen Button geht es direkt in den Online-Shop von Zalando.

Social Commerce nur für grosse Unternehmen?

Grosse Unternehmen wie Coop und Migros nutzen Social Media. Es ist aber auch für kleine Unternehmen möglich, mit Live Streaming über Instagram die Kunden zu erreichen. Ein Beispiel ist Goldener. Das Modehaus Goldener hat keinen Online-Shop, sie nützen aber Social Media, um die Kunden zu erreichen.

Welche Risiken können Social Commerce haben?

Ein grosses Risiko ist die Abhängigkeit, von den Social Media Kanälen. Wird man gesperrt, sind die Kunden weg. Viele Online-Shops sind Conversion Rate getrieben. Die Kunden wollen sich auch einmal einfach inspirieren lassen. Social Media ist aufwendig. Es braucht regelmässige Interaktion für und mit der Community. Damit diese weiter dem Unternehmen folgen.

Fazit:

Der stationäre Handel, der nur Produkte verkauft, wird es immer schwerer haben. Auch die Online-Shops, die vergleichbare Produkte haben, müssen sich über Werte und Dienstleistungen differenzieren. Sonst werden sie auch immer mehr unter Druck kommen.

Daten werden zum entscheidenden Faktor. Jeder Händler muss an die Daten herankommen. Weg von anonymen Kunden, hin zu identifizierte Stammkunden. Diese Stammkunden sollen dann mit starken Anreizen an das Unternehmen gebunden werden.

Social Commerce ist nichts Neues, wenn der direkte Check-out kommt, wird dieser einen erheblichen Einfluss auf den Handel haben.

Eine Antwort auf „Social Commerce – Das neue Online Shopping?“

  1. Danke für den Artikel. Der ist wirklich sehr interessant und regt zum denken an.
    Meistens identifiziere ich mich mit einer Marke oder mit einem Produkt, welches ich kaufen möchte. Hier spreche ich von Schuhen oder ein bestimmtes Kleidungsstück. Diese Dinge sollten in mir ein Gefühl erwecken. Wenn dieses shopping experience passt, so kaufe ich es. Und wenn jetzt mein Lieblingssportler mir die neusten Sneakers auf einer Social Media Plattform präsentiert, so bin ich mir ziemlich sicher, dass ich es kaufe 😉
    Ich sehe daher absolut Potenzial in social commerce.

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