Trend Eigenmarken im stationären Handel

In der Sortimentspolitik des stationären Handels sind Eigenmarken ein Trend. Dieser Trend ist aber nicht neu. In der Zukunft des Retails wird dieser Trend sehr wichtig sein. In der Schweiz erreichen diese Marken im Bereich FMCG einen Marktanteil von fast 50 %. Die Schweizer Konsumenten sind mit Abstand führend im Vergleich zu anderen Ländern. Eigenmarken müssen auch zunehmend nachhaltig sein. Denn der Kunde schaut auch bei diesen Produkten auf Nachhaltigkeit

Vorteile von Eigenmarken

Durch Eigenmarken differenziert man sich vom Wettbewerb. Oft ist eine Eigenmarke eine preisgünstige Alternative zum Markenprodukt. Die versprochenen Eigenschaften werden durch Qualitätssicherung erreicht. Durch den Online-Handel hat sich die Vergleichbarkeit der Markenprodukte vor allem auch im Nonfood erhöht. Dies ist ein weiterer Grund für Eigenmarken im Retail.

Beispiele von Eigenmarken aus der Praxis

Die Migros setzt seit der Gründung auf Eigenmarken. Wenn man sich das Sortiment anschaut, verkauft die Migros fast ausschliesslich ein Sortiment von eigenen produzierten Produkten. Der Umsatzanteil in diesem Bereich ist rund 90 %. Die Migros Industrie, verkauft und exportiert ihre Produkte und unter anderen Eigenmarken in mehr als 50 Länder und erreicht einen Umsatz von etwa 6 Mrd. CHF. Bei Coop machen Eigenmarken etwa die Hälfte des Umsatzes aus. Auch bei Coop sind es oft eigene Betriebe, die Eigenmarken produzieren.

Im Non Food Bereich entwickeln sich Eigenmarken sehr stark. Decathlon hat 2019 angekündigt, ab 2021 vollständig auf Markenprodukte zu verzichten zu wollen. Dies hat Decathlon noch nicht ganz geschafft. Decathlon möchte aber seine Marken (z.B. B’Twin, Quechua, Kipsta, Tribord) in Zukunft auch über andere Detailhändler verkaufen. Aber auch online gibt es Eigenmarken. Amazon führt mehr als 20’000 im Sortiment. Diese heissen u.a. Amazon Basics, Amazon Essentials, Amazon Collection. Das Sortiment wird jedes Jahr weiter ausgebaut. 

Was sind die Herausforderungen im Entwicklen von Eigenmarken

Die Herausforderung für den Retail ist es, die Gewährleistung von der Produkte Qualität und der Produktesicherheit. Vor allem bei den Lebensmitteln. Aus diesem Grund werden Lebensmittel sehr genau getestet und analysiert bevor, dass Sie in den Verkauf kommen. Denn der Händler muss sicherstellen, dass die Lieferanten alle definierten Qualitätsstandards auch bei den Zulieferprodukten von Zutaten einhalten. Wenn was schiefgeht, erwartet der Verbraucher, dass der Händler in einer möglichen Krisensituation schnell reagieren kann. Die Produkteinformationen müssen auf der Etikette und online richtig deklariert sein. Hier können Händler mit Softwarelösungen unterstützt werden. 

Herausforderung das Kundenvertrauen

Die Verbraucher verlangen immer Informationen über Produkte, die sie konsumieren. Heute reichen die Nährwerte alleine nicht mehr aus. Der Kunde will detailliert wissen, wie es um die Zucker, Fett und Salz Gehalte aussieht. Auch interessieren ihm, wo das Produkt herkommt und wie es produziert wird. Dies kennt man z.B. vom Halal-Fleisch. Ethische und soziale Standards muss ein Produkt erfüllen. Für das benötigt man detaillierte Produktkennzeichnung und die entsprechenden Daten. Jeder Händler muss solche Informationen liefern können, um das Kundenvertrauen zu erhalten.

Herausforderung der Produkte Einführungszeit 

Händler müssen schnell auf veränderte Kundenbedürfnisse reagieren können. Auch hier ist Time to market entscheidend. Händler, Hersteller und externe Agenturen müssen in der Lage sein, effektiv zusammenzuarbeiten. Die Entwicklungsteams müssen mit Informationen arbeiten, denen sie vertrauen können. Engpässe und Probleme in der Produkteentwicklung müssen schnell identifiziert und gelöst werden können. 

Fazit

Eigenmarken sind eine Möglichkeit, sich im Markt und auch gegen den Online-Handel zu differenzieren. Dieser Trend wird weiter anhalten. Es gibt aber verschiedene Herausforderungen bei der Entwicklung, der Herstellung und Vertrieb von Eigenmarken die gemeistert werden müssen. 

Pop-Up Stores – Eine Zukunft im Retail?

Ein Pop-up-Store ist eigentlich nichts Neues. Dieses Format ist schon viele Jahre bekannt. Es gibt seit einigen Jahren Einkaufszentren, die nur auf Pop-up-Stores setzen, wie zum Beispiel, das Bikini in Berlin.

Wegen der Coronapandemie hat der Online-Handel einen drei Jahres Umsatzsprung erreicht. Der Retail hat schon vor der Coronapandemie wegen des Onlinehandels Umsätze verloren. Dies ist jetzt noch gefährlicher für den Retail und auch für die Retail nahen Unternehmen wie zum Beispiel Immobilienverwaltungen, die Verkaufsflächen vermieten. Diese brauchen neue Konzepte, um Ihre Retailflächen zu vermieten.  

Was versteht man unter Pop-Up Store

Unter einem Pop-up-Store versteht man, ein kurzfristiges und provisorisches Einzelhandelsgeschäft, dass vorübergehend in leerstehenden Geschäftsräumen betrieben wird. Das Warenangebot entspricht meist dem einer Boutique, kann aber optisch auch einem Lagerverkauf / Outlet entsprechen.

Ein Pop-Up Store kommt vom englischen Begriff “to pop up = plötzlich auftauchen“

Warum soll man einen Pop-Up Store eröffnen?

Alle reden von der Digitalisierung und Online Shopping, warum soll man denn überhaupt noch einen Pop-up-Store eröffnen? Die Antwort auf diese Frage ist einfach. Viele Kunden haben den Wunsch, die Produkte «in echt» anschauen, anzufassen oder auch zu riechen. Aber auch aus Marketing-Sicht, lohnt sich ein Pop-up-Store. Denn so entsteht ein direkter Kontakt mit den Verbrauchern. Eine Marke bekommt ein Gesicht. Der Bekanntheitsgrad erhöht sich.

Die Kunden gehen gerne einkaufen im stationären Handel, damit sie ein besonderes Einkaufserlebnis erleben. Ein Pop-up-Store ist auch ein ausgezeichnetes Kommunikations-Instrument (soziale Netzwerke, Events, mit Presse, Influencern und Kunden), virales Marketing und vieles mehr. Durch die begrenzte Dauer, wo ein Pop-up-Store eingemietet ist, sind die finanziellen Risiken begrenzt. Pop-up-Stores können auch vom Immobilen Eigentümer betrieben werden. 

Omnichannel Strategie auch im Pop-Up Store 

Eine Omnichannel Strategie ist essenziell. Es geht darum, über alle Kanäle bzw. Kundenkontaktpunkte ein optimales, abgestimmtes Kundenerlebnis zu schaffen. Es soll eine Brücke zwischen den stationären Verkaufsfilialen und der digitalen Welt entstehen.  Durch Omnichannel im Retail werden alle Kanäle genutzt, um die Ware zu verkaufen.  

Was sind die Vorteile von Pop-Up Stores

Für einen Pop-up-Store braucht es keine langen Mietverträge. Man kann mit dem Laden nur eine bestimmte Zeit dort sein, wo gerade unsere Kunden sind. So können Online-Shops Ihre Umsätze verbessern. Denn auch in Zukunft werden viele möglichen Kunden im Homeoffice bleiben und B-Locations gewinnen an Bedeutung. Um seine Reichweite im Social Media zu steigern und seine Community vergrössern, helfen Pop-up-Stores auch. Kundenfeedbacks können einfach eingesammelt werden und ein kleines Co-Creation mit Kunden im Geschäft wäre so denkbar. 

Was muss bei einem Pop-Up Store beachtet werden?

Kann der Pop-up-Store den erwarteten Umsatz erreichen, um die Mietkosten und die Investitionskosten zu finanzieren? Der Pop-up-Store soll ein Frequenzbringer sein. Für das muss ein Erlebnis inszeniert werden können. Die Schaufenster Gestaltung ist sehr wichtig. Der Pop-up-Store braucht Exklusivität und eine Limitierung von 1 bis 4 Monate. Diese Limitierung der Dauer muss den Kunden bekannt sein. Denn es soll dem Kunden vermittelt werden, beeil dich und komme zu uns. Der Kunde muss auch verstehen, warum wir nachher wieder schliessen. Sonst ist er der Annahme, der Laden hat nicht funktioniert.

Fazit


Pop-up-Stores sind kein Trend. Sie werden bleiben. Es braucht vor der Eröffnung viel Kommunikation. Auch zu beachten ist die Ladengestaltung mit den gesetzlichen Vorgaben, wie Fluchtwege, Brandverhütung und die Bodenlast. Das Personal wird oft temporär eingestellt und muss sehr gut geschult sein. Die Kunden erwarten was Spezielles. Wir müssen ihm im Pop-up-Store was Spezielles bieten, sonst kommt der Kunde nicht. Neue Konzepte wie Bleank sollte man in einem Konzept für einen Pop-Up-Store auch prüfen.