Connected Commerce -Die Rettung des stationären Handels?

In der Schweiz sehen sich zahlreiche Detailhandelsunternehmen seit geraumer Zeit mit rückläufigen Umsatzzahlen konfrontiert. In den letzten Monaten hat sich diese Lage weiter verschärft, insbesondere im Bereich der Elektronikprodukte, wo es zunehmend herausfordernd wird, bei den schmalen Margen zu bestehen. Dies verdeutlichen auch die jüngsten Schlagzeilen zu Steg Electronics und Microspot.

Die Herausforderungen im Schweizer Detailhandel zwingen viele Branchen dazu, nach innovativen Konzepten zu suchen, um Kunden zurückzugewinnen. Eine Studie des ECC in Köln, einer Tochtermarke des IFH Köln, unterstreicht diesen Trend. Entdecken in diesem Blogbeitrag mehr über die Möglichkeiten und Vorteile des Connected Commerce, um im sich wandelnden Detailhandelsumfeld erfolgreich zu bestehen.

Was ist Connected Commerce?

Connected Commerce bezeichnet eine fortschrittliche Handelsform, die digitale Technologien und vernetzte Systeme nutzt, um nahtlose und integrierte Einkaufserlebnisse für Verbraucher zu gestalten. Diese innovative Handelspraxis integriert unterschiedliche Vertriebskanäle wie Online-Shops, stationäre Geschäfte, mobile Apps und soziale Medien, um eine konsistente und durchgängige Customer Journey zu schaffen. Ziel ist es, den Kunden eine nahtlose Navigation zwischen den verschiedenen Plattformen zu ermöglichen und so ein ganzheitliches Einkaufserlebnis zu gewährleisten. Tauchen Sie ein in die Welt des Connected Commerce und entdecken Sie, wie diese innovative Herangehensweise die Art und Weise, wie wir einkaufen, transformiert

Die Merkmale und Aspekte des Connected Commerce:

Multikanal-Präsenz: Unternehmen im Connected Commerce sind auf verschiedenen Vertriebskanälen vertreten, um Kunden vielfältige Einkaufsmöglichkeiten zu bieten.
Nahtlose Integration: Die verschiedenen Vertriebskanäle sind eng miteinander verbunden, und der Übergang zwischen ihnen ist für den Kunden nahtlos. Zum Beispiel kann ein Kunde online nach Produkten suchen, Informationen in einer mobilen App speichern und dann im physischen Geschäft kaufen.
Personalisierung: Durch die Nutzung von Daten und Technologien wie künstliche Intelligenz können Unternehmen personalisierte Einkaufserlebnisse schaffen. Dies umfasst personalisierte Empfehlungen, massgeschneiderte Angebote und individualisierte Inhalte.
Mobile Integration: Mobile Geräte spielen eine zentrale Rolle im Connected Commerce, und Unternehmen investieren in mobile Apps und optimierte Websites, um Kunden auch unterwegs zu erreichen.
Digitale Zahlungsmöglichkeiten: Der Connected Commerce umfasst auch verschiedene digitale Zahlungsoptionen, einschliesslich mobiler Zahlungen, digitale Geldbeutel und andere innovative Zahlungstechnologien.


Das Ziel des Connected Commerce besteht darin, die Grenzen zwischen den verschiedenen Vertriebskanälen aufzubrechen und ein integriertes, konsistentes und reibungsloses Einkaufserlebnis zu schaffen, das den Bedürfnissen und Erwartungen der modernen Verbraucher entspricht.

Kunden haben grosse Erwartungen an den Detailhandel

Die Kundenerwartungen im Detailhandel sind hoch, und es ist von entscheidender Bedeutung, dass der stationäre Handel die neuen Sensibilitäten der Kunden berücksichtigt, um Unzufriedenheit oder sogar Kaufabbrüche zu verhindern. Zusätzlich sind innovative Erlösmodelle gefragt, denn allein durch Beratung und Preisgestaltung kann der stationäre Handel nicht mehr nachhaltig überleben. Es erfordert intelligente Zusatzleistungen, für die Kunden bereit sind, einen Mehrwert zu zahlen. Hierbei geht es nicht nur um herkömmliche Garantieverlängerungen, sondern um innovative und kundenorientierte Dienstleistungen.

Omnichannel muss im Fokus sein

Jeder Detailhändler sollte Omnichannel im Fokus haben, da viele der grössten Herausforderungen im stationären Handel durch die Implementierung eines Omnichannel-Modells effektiv bewältigt werden könnten. Hierbei spielen Omnichannel-Services wie Click & Collect, Instore-Navigation oder Echtzeit-Produktverfügbarkeit eine entscheidende Rolle, da sie den Zeitaufwand reduzieren und den Einkaufskomfort erheblich steigern. Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung von Tablets im Geschäft, die Echtzeit-Informationen über Produkte und ihre Verfügbarkeit bieten.

Herausforderungen bei Connected Commerce

Die Umstellung auf Connected Commerce wird häufig durch die notwendige Digitalisierung behindert. Die Implementierung solcher Serviceleistungen erfordert eine umfassende Optimierung und Digitalisierung verschiedener Detailhandelsprozesse, darunter Logistik und Zahlungsvorgänge. Dieses Vorhaben ist mit beträchtlichem Zeitaufwand und finanziellen Investitionen verbunden, was viele Unternehmen zunächst abschreckt. Es gilt jedoch zu erkennen, dass diese Digitalisierungsschritte entscheidend sind, um im modernen Detailhandelsumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben und die Vorteile des Connected Commerce voll auszuschöpfen.

Hohe Technologieinvestitionen für Connected Commerce

Die Implementierung von Connected Commerce erfordert häufig erhebliche Investitionen in Technologie. Dazu zählen die Einführung einer Plattform zur Vernetzung von Online-Shops mit stationären Geschäften, die Entwicklung von nahtlosen mobilen Apps und die Integration von Bestandsmanagement- und Kundenbindungssoftware. Diese Technologien sollen nicht nur reibungslose Transaktionen ermöglichen, sondern auch Echtzeitdaten liefern und personalisierte Kundeninteraktionen unterstützen. Die anfänglichen Investitionskosten können daher beträchtlich sein. Dabei ist es jedoch wichtig, sicherzustellen, dass diese Kosten nicht direkt an die Kunden weitergegeben werden, um die Wettbewerbsfähigkeit und Akzeptanz im Markt zu erhalten.

Fazit

Connected Commerce revolutioniert die Detailhandelslandschaft, indem es nahtlose Verbindungen zwischen Online- und Offline-Einkaufserlebnissen schafft. Diese Integration ermöglicht es Unternehmen, eine breitere Kundenbasis zu erreichen und ein reibungsloses, personalisiertes Einkaufserlebnis anzubieten. Obwohl dieser Ansatz immense Chancen bietet, erfordert der Erfolg von Connected Commerce eine sorgfältige Abwägung der Investitionen in Technologie, Datenmanagement und die kontinuierliche Anpassung an Veränderungen im Markt und im Kundenverhalten. Sein Potenzial ist enorm, und der Schlüssel liegt in einer ausgewogenen Strategie, die Flexibilität und Innovation kombiniert, um die sich wandelnden Bedürfnisse der Verbraucher in der digitalen Welt zu erfüllen.

Der Fitness Markt- Ein riesiger unterschätzter Markt

Hast du dir den Vorsatz gemacht, wieder öfter Sport zu treiben? Dann bist du im Fitness Studio im Januar nicht alleine. Denn der Januar gehört zu den umsatzstärksten Monaten für alle rund 1’200 Fitness Studios in der Schweiz. Nicht nur die Fitness Studios profitieren von den Vorsätzen, sondern auch alle umliegende Branchen wie Sporternährung, Bekleidung, Elektronik und Fitness-Equipment.

Wie gross ist der Markt?

Die 1’200 Fitness Studios in der Schweiz erwirtschaften einen Umsatz von rund einer Milliarde Franken. Dies ist aus dem Branchenreport vom SFGV vom 2020 ersichtlich. Gemäss einer Studie von Statista ist der Umsatz der Fitnessbranche in Deutschland im Jahr 2021 (ohne Corona-Hilfen) bei 2,2 Milliarden Euro. Mehr als eine Million Schweizerinnen und Schweizer sind Mitglied in einem Fitness Studio. Im Durchschnitt hat ein Fitness Studio rund 1’214 Mitglieder:innen.

Wie gross ist der Supplements und Nahrungsmittelergänzung Markt?

Früher verwendeten Supplements und Nahrungsmittelergänzungen meistens nur Spitzensportler oder Bodybuilder. Mittlerweile sind diese auch im Hobbysport angekommen und stark verbreitet. Leider greifen sogar immer mehr Hobbysportler und vor allem Jugendliche zu verbotene Substanzen, wie die Aargauer Zeitung berichtet.

Wie gemäss einer Studie vom deutschen Marktforschungsunternehmen Mintel, war der Supplemente und Nahrungsmittelergänzung Markt auf 1.35 MRD. Euro im 2020. Seit Jahren ist dieser Markt ein sehr grosses Geschäft mit hohen Wachstumszahlen. Aus diesem Grund entwickeln etliche YouTuber, Influencer oder auch Fitness Läden, Eigenmarken von Supplements und Nahrungsmittelergänzungen. Die Umsetzung ist sehr einfach. Die Herstellung übernimmt zum Beispiel ein Hersteller wie Nurineo. Für das Marketing werden die Social-Media-Kanäle verwendet.

Wie funktioniert das Marketing?

Der Fitness Markt ist stark aktiv auf den Social Media Kanälen. Sei es mit Anzeigen oder mit Influencern, die für Produkte oder Online-Shops werben. Social Commerce setzt sich auch in der Fitness Branche durch. Je nach Zielgruppe des Produktes sind Sie auf TikTok, Instagram oder Facebook aktiv.

Welche Anbieter gibt es?

Fitness Zubehör, Supplements und Nahrungsmittelergänzungen verkaufen unter anderem PowerFood, Fitnessshop24, Gorillasports, TripleXFitness und viele mehr. Diese Anbieter vertreiben Ihre Produkte Online und teilweise auch in eigenen Läden. Zudem sind diese Produktgruppe auch in grossen Online-Shops wie Brack.ch und Galaxus.ch erhältlich.

Fazit

Sport ist wichtig, jeder von uns sollte nicht nur Sport treiben, sondern Sport zur Routine werden lassen. Auch bei mir ist es eine Routine unter der Woche 4-5 Mal am Morgen um 06:00 Uhr mit meinem Training im Fitness Center zu beginnen. Sollte es mir am morgen wegen eines frühen Termins nicht möglich sein, verwende ich die Mittagszeit.

Der Fitness-Markt wird oft unterschätzt, denn ein gesunder Lebensstil liegt im Trend und viele investieren viel Geld und Zeit in diesen Lifestyle. Ich denke, diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren so weiter gehen. Interessant ist diese Entwicklung auch für die Einkaufscenter. Diese entwickeln sich immer mehr weg vom eigentlichen Einkaufen hin zu mehr Freizeitaktivitäten und Entertainment.

Singles Day, Black Friday und Cyber Monday

Jedes Jahr im Monat November startet das Vor-Weihnachtsgeschäft mit den speziellen Verkaufstagen Singles-Day, Black-Friday und Cyber-Monday. Seit Manor im Jahre 2015 als erstes Unternehmen der Schweiz diesen Shopping Tag lanciert hatte, zogen viele andere Unternehmen in der Schweiz nach. Schnell kamen weitere Shopping Tage wie Singles Day und Cyber Monday dazu. Denn die Kunden wollten mehr von den einzigartigen Angeboten, hohe Rabatte und tolle Aktionen, die jedes Shopper-Herz schlagen lässt.

Singles Day

Seit den 90er Jahren feiern die chinesischen Singles den Singles Day. Er findet jedes Jahr am gleichen Datum statt. Es ist jeweils am 11.11. Denn das aus lauter 1 bestehende Datum steht dabei symbolisch für die Singles. Der Singles’Day wurde in den letzten Jahren bei den jungen Chinesen immer beliebter. Sie organisieren Partys und Karaoke-Veranstaltungen, um neue Freundschaften zu knüpfen oder sich zu verlieben. Mittlerweile wird er auf der ganzen Welt gefeiert und gilt vor dem Black Friday und dem Cyber Monday als der umsatzstärkste Online-Shopping-Tag der Welt.

Umsatz am Singles Day

Am Singles Day 2018 machte die Alibaba Group einen Umsatz von 30,8 Mrd. Dollar und so konnten sie das Vorjahresergebnis um 5,5 Milliarden Dollar überbieten. Der Umsatz war damit doppelt so hoch wie der Umsatz am Thanksgiving-Wochenende 2018. Das heisst Black Friday und Cyber Monday zusammen. 2019 wurden am Singles’ Day innerhalb 24 Stunden Waren im Wert von über 38 Milliarden Dollar umgesetzt.

Black Friday

Black Friday der „Schwarze Freitag des Shoppings“ stammt ursprünglich aus den USA und war für den stationären Handel bestimmt. Vermutlich ist dieser 1966 in Philadelphia entstanden und findet seit dann jedes Jahr aufs Neue am letzten Freitag im November statt. An diesem Tag nach dem staatlichen Feiertag Thanksgiving, locken Unternehmen ihre Kunden mit grosszügigen Preisnachlässen in die Geschäfte. Viele Amerikaner bekommen an diesem Freitag als Brückentag frei und beginnen bereits mit den Einkäufen für Weihnachten.

Seit 2015 ist Black Friday auch in der Schweiz angekommen. Der erste war Manor, der diesen Shopping Tag lancierte und einen hype auslöste. Viele Händler machten in den letzten Jahren aus dem Black Friday eine Black Week, um diesen Shopping Tag auf eine Woche mit verschiedenen Angeboten zu verlängern. Auch Vermittlungsplattformen wie Black Friday und Black Friday Deals.

Cyber Monday

Der Cyber Monday war nur für den Online-Handel vorgesehen. Dies hat sich aber in den vergangen Jahren stark geändert. Dieser Shopping-Tag findet immer am Montag nach dem Black Friday statt. Das heisst dieser Tag ist jeweils zwischen dem 26. November und 2. Dezember.

Der Cyber Monday ist die Antwort von Online-Shops auf den traditionellen Black Friday der von den traditionellen/Offline-Händlern ins Leben gerufen wurde. Am Cyber Monday vergeben Online-Shops Rabatte, um Käufer anzulocken. Dieser Shopping-Tag ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Seit 2010 wird der Cyber Monday auch in Europa von einigen amerikanischen Online-Shops beworben, in Deutschland besonders stark von Amazon.

Singles Day, Black Friday und Cyber Monday was gäbe es noch?

Es gäbe noch den Boxing Day. Dieser wird vor allem in Grossbritannien gefeiert. Aber auch in anderen Ländern wie Südafrika, Australien, Neuseeland, Kanada oder Uganda. Der Boxing Day hat nichts mit der Sportart Boxen zu tun, sondern es ist der „Geschenkschachtel-Tag“. An diesem Tag kommen die Angestellten von ihren Arbeitgebern Weihnachtsgeschenke. Diese Beschenkung durch den Arbeitgeber findet traditionell am 26. Dezember statt, also am Tag nach Weihnachten. Wenn der Boxing Day auf einen Samstag oder Sonntag fällt, dann findet der Boxing Day am darauf folgenden Werktag statt.

Der Boxing Day ist ein grosser Einkaufstag in Großbritannien, denn der Boxing Day steht für „Sale“: Schnäppchenalarm! Am Boxing Day gibt es überall in den Geschäften Sonderangebote, denn der Boxing Day bedeutet den Startschuss für den Winterausverkauf.

Herausforderungen dieser Shopping Tage 

Die Herausforderungen für stationäre Händler und Online-Shop Betreiber sind gross. Online-Shops müssen Ihre Performance ihrer Systemen an diesen Tag verstärken oder sogar eine Art Zulassungssystem vor ihren Systemen einbauen, damit die Server nicht überlastet sind. Stationäre Händler benötigen viel Personal und viel Marketing. Teilweise wird sogar eine Verkehrsregelung bei den Standorten benötigt.

Fazit

Wenn mach sich die Umsatzentwicklung von Black Friday und Cyber Monday von Statista in Deutschland anschaut, ist diese sehr beeindruckend. Ich bin davon überzeugt, dass es die Shopping Tage Singles Day, Black Friday und Cyber Monday im Handel weiter geben wird. Die Gefahr ist, dass die Produkte nur über den Preis verkauft werden. Diese Vertriebsstrategie ist aus meiner Sicht nicht nachhaltig. Es gibt bessere Lösungen, sich über Dienstleistungen und Services zu differenzieren. Aus Singles Day, Black Friday und Cyber Monday eine Woche mit Angeboten zu machen, ist aus meiner Sicht falsch und bringt nicht den erwarteten Nutzen.

Autonome Store – Das 24/7 Einkaufserlebnis

Der erste autonome Store wurde im Januar 2018 in New York eröffnet. Dieser war ein Projekt von Amazon und heisst Amazon Go. Diese Eröffnung löste weltweit grosses Staunen aus. Denn Kundinnen und Kunden konnten in dem kassenlosen Laden einfach Waren aus den Regalen nehmen und den Store danach ohne klassischen Bezahlvorgang wieder verlassen. Eine vorherige Registrierung, ein Check-in über eine App, viele im Store verbaute Sensoren sowie künstliche Intelligenz machen es möglich. Was auch überraschte war, dass Amazon in den stationären Handel eingetreten ist.

Von vielen Wettbewerbern anfangs skeptisch beäugt und wahlweise als zu teuer oder nutzlos abgetan, ist der Trend zu autonomen Stores mittlerweile auch in Europa angekommen.

24/7 Shops in der Schweiz

Seit Valora im April 2019 die erste kassenlose Avec Box in der Schweiz im Zürcher Hauptbahnhof in Betrieb genommen hat, sind auch 24/7 Shops im B2C bei uns Realität. Die Avec Box funktioniert ähnlich wie Amazon Go. Ist aber dank der mehreren Seefrachtcontainern mobil und wird immer wieder an anderen Standorten aufgebaut und in Betrieb genommen.

Kurz darauf im 2020 eröffnete Meier Tobler den ersten 24/7 Store im B2B in der Schweiz. Dieser Shop genannt marché24 ist ein hybrides Modell. Das heisst, während normalen Öffnungszeiten gibt es Personal, die die Kunden beraten und bedienen. Ausserhalb der Öffnungszeiten funktioniert der Laden vollautomatisiert und ohne Personal. Der Zugang zum Laden erfolgt mittels eines Smartphones über den Online-Shop von Meier Tobler.

Dieses hybride Modell hat auch Avec an vier Standorten in der Schweiz im 2021 eingeführt. Avec nennt dieses Format avec 24/7-Stores. Neuere Formate wie Migros Voi Cube und die vollautomatisierte Einkaufsstation pick-me 24/7 von migrolino sind weitere Entwicklungen von autonome Stores in der Schweiz.

Warum können 24/7 Shops Erfolg haben?

Für den heutigen Kunden ist Geschwindigkeit, permanente Verfügbarkeit und Flexibilität entscheiden. Wer diese Anforderung erfüllt, gewinnt. Für den Handel kann es eine Erweiterung des Einzugsgebietes sein oder eine neue Kundenzielgruppe, die mit solchen Läden bedient werden können. Denn der Käufer von heute wählt nicht mehr zuerst den Händler aus, sondern das Produkt steht im Fokus.

Aus diesem Grund haben viele Retail-Unternehmen 24/7 Shops auf der Agenda. Einfach umzusetzen ist es aber nicht. Es hat viele Komponenten, die gelöst werden müssen.

Welche Technologien werden Verwendet?

Damit ein autonomer Store betrieben werden kann, braucht es den richtigen Technologie-Mix. Die Ladenfläche muss digitalisiert sein. Das heiss es können unter anderen Technologien wie LiDar- und Ultraschall-Sensoren, aber auch RFID Technologie mit KI eingesetzt werden. Die Herausforderung ist aber nicht die einzelnen Technologien, sondern die Verbindung der Technologien miteinander. Auch das Ladenkonzept und die User Story ist entscheidend. Das heisst, wie sich der Kunde beim Einkauf im 24/7 verhalten soll, sind weitere Herausforderungen, die gelöst werden müssen. Denn ganz wichtig ist es, für den Kunden, es muss einfach zu bedienen sein. Sonst benutzt der Kunde es nicht. Einfache Bedienung bedeutet meistens ein grosser IT-Aufwand.

Gibt es Autonome Stores zu kaufen?

Nicht jeder kann selber einen 24/7 autonome Store entwickeln. Dies hat auch Hyper Store erkannt. Hyper Store bietet drei Paketboxen an. Welche sich in der Ausstattung unterscheiden. Die Ladengrösse bleibt aber bei einem 20 Fuss Container. Wegen der begrenzten Grösse sehe ich die Verwendung mehr in den Bereichen der kleinflächigen Detailhandelsunternehmen oder auch im Bereich von Hofläden.

Fazit

Auch bei autonome Stores muss das Einkaufserlebnis passen. Das heisst, zu komplex darf es für den Kunden nicht sein. Die Atmosphäre des Ladens muss so gestaltet werden, dass auch in der Nacht sich ein Kunde wohlfühlen wird. Wer diese Bedingungen nicht erfüllen kann, wird von den Kunden nicht gewählt.