Bluesky – Die neue Social-Media-Plattform

Die Social-Media-Plattform Bluesky ist im Trend und hat die Million Downloads bereits überschritten. Bluesky „blauer Himmel“, funktioniert ähnlich wie Twitter, das vor einiger Zeit von dem Multimilliardär Elon Musk übernommen und in „X“ umbenannt wurde. Die Nutzer haben die Möglichkeit, kurze Nachrichten in Form von Posts zu veröffentlichen, welche von anderen Nutzern kommentiert und geteilt werden können. Im Gegensatz zu anderen neuen sozialen Netzwerken versucht Bluesky nicht, Nutzer mit innovativen Funktionen anzulocken. Stattdessen verspricht es einen Rückblick in die „gute alte Zeit“ von Twitter. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf Bluesky und entdecken, warum diese Plattform so viel Aufmerksamkeit erregt.

Was ist die Social Media Plattform Bluesky?

Die Social-Media-Plattform Bluesky gibt es bereits seit 2021, der Hype um Sie, ist erst im 2023 entstanden. Gemäss Statista haben im Juli dieses Jahr bereits eine Million die neue Social Media App heruntergeladen. Die Social-Media-Plattform Bluesky gibt es als App und Browser Version. Das Logo mit weissen Wolken vor einem blauen Himmel erinnert farblich stark an das frühere Twitter Logo. Vor kurzem haben Sie ihr Logo auf einen Schmetterling geändert. Auch der Aufbau der Plattform ist stark an den bekannten Kurznachrichtendienst angelehnt. Der Fokus liegt auf den Texten, also kurze Postings, die maximal 256 Zeichen enthalten dürfen und online miteinander geteilt werden. Aber auch Fotos können auf Bluesky gepostet werden. Wie bei X, ehemals Twitter, hat jeder User und jede Userin ein eigenes Profil mit einem Bild und einer Kurzbeschreibung. Likes, Kommentare und Shares von Beiträgen sind möglich. Was bislang fehlt, sind Hashtags, nach denen Nutzende Beiträge filtern können. Auch Direktnachrichten stehen bislang noch nicht zur Verfügung.

Was ist der Unterschied zu X, ehemals Twitter?

Im Gegensatz zur Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter, wird bei Bluesky Wert auf eine Moderation der Inhalte gelegt, um rechtswidrigen und diskriminierenden Inhalten Einhalt zu gewähren. Bislang könntest du Bluesky nur nutzen, wenn du einen Einladungscode von anderen Nutzer oder Nutzerin erhalten hast. Dieser limitierte Zugang heizt das Interesse an. Das heisst, Zugangscodes wurden bereits bei Ebay angeboten. Dieses Vorgehen der Verknappung erinnert stark an die Social Media App Clubhouse, die im Jahr 2021 sehr schnell gehypt wurde und danach schnell wieder abgestürzt ist. Hinter Bluesky steckt Jack Dorsey, der bereits Twitter erfunden hat.

Ist Bluesky eine alternative zu X, ehemals Twitter?

Die Aufmerksamkeit für diese X-Alternative wächst zwar, jedoch ist sie noch kein ernstzunehmender Konkurrent. Das Netzwerk befindet sich noch in den Anfängen seiner Entwicklung. Bislang ist es Mastodon nicht gelungen, zu einer bedeutenden Konkurrenz für X, das einst als Twitter bekannt war, heranzuwachsen. Zusätzlich tritt mit Threads von Meta eine neue Ergänzung im Bereich der Kurznachrichtendienste hinzu.

Fazit

Sollte es Bluesky gelingen, das Vertrauen bei den potenziellen Nutzerinnen und Nutzern zu erreichen, dann könnte die Plattform einen ernstzunehmenden Konkurrenten zu X und Mastodon werden. Aber dies ist heute noch schwer hervorsehbar. Denn aus meiner Sicht fehlt der Suchtfaktor. Ich empfehle, diese neue Social-Media-Plattform im Auge zu behalten. Es wird sich zeigen, ob diese Plattform einen Durchbruch schafft, oder nicht.

Social Proof

Hast du nicht auch schon mal ein Produkt wegen einer Empfehlung gekauft oder weil eine prominente Person dafür geworben hat? Bei Social Proof geht es im Marketing daher, die Menschen dazu zu bewegen, das zu kaufen, was andere kaufen. Man, nennt dieses Verhalten Herdeneffekt. Dieser Herdeneffekt hat eine grosse Wirkung und kann potenzielle Kundinnen und Kunden stark beeinflussen. Denn Menschen orientieren sich gerne daran, was andere vor ihnen getan haben. Wie man Social Proof anwenden kann, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Kundenbewertungen

Jeder, der nach einem Produkt, Dienstleistung oder ein Hotel sucht, hat die Herausforderung, dass das Angebot riesig und fast nicht mehr vergleichbar ist. Denn in den meisten Märkten treffen sich viele Anbieter mit vielen Angeboten. Daher verlassen sich die Konsumentinnen und Konsumenten häufig auf Kundenbewertungen von anderen Nutzerinnen und Nutzern. Gemäss einer Studie von bitkom, sind Kundenbewertungen die wichtigsten Informationsquellen beim Online-Shopping. Auch so können zusätzliche Informationen zum gesuchten Produkt oder Dienstleistung eingeholt werden. Es kann ein Wettbewerbsvorteil sein, wenn ein Anbieter eine grosse Community besitzt und diese aktiv auf der Plattform Bewertungen zu den Produkten abgibt. Denn Kundenbewertungen sind eine hochwirksame, kostenlose Werbung.

Expertenmeinungen und Testimonials

Mit Expertenmeinungen und Testimonials kann die Glaubwürdigkeit eines Produktes oder Dienstleistung gestärkt werden. Denn Kundinnen und Kunden vertrauen Empfehlung von Experten und Testimonials, wenn diese positiv sind.

Der Vorteil von Expertenmeinungen und Testimonials ist, dass der Empfehler eine ähnliche Funktion wie ein Influencer wahrnimmt. Auch dort wird auf die Glaubwürdigkeit des Influencers gesetzt, um Kunden vom Angebot zu überzeugen. Im Gegensatz von Kundenbewertungen, die häufig auch anonym mit Sternen oder einem Like-Button erfasst werden. Bei einem Testimonial ist zudem wichtig, wer dieses verfasst.

Die Herausforderung ist es, Testimonials in die eigene Marketingstrategie zu integrieren und wie man zum Beispiel, dies in einer Case Study umsetzt. Denn die Kunden müssen dieser Case Study vertrauen. Viele Beispiele von Expertenmeinungen und Testimonials findet man in der Werbung. Grösse Marken setzten seit Jahren auf dieses effektive Marketinginstrument.

Social-Media-Kommentare

Soziale Medien wie Instagram, Facebook, TikTok oder LinkedIn werden oft benutzt und sind bei vielen Menschen sehr beliebt. Durch die grosse Reichweite und von Social-Media-Plattformen und den Interaktionen mit der Community, können Social Media Kommentare der Nutzerinnen und Nutzer, die man mit der Öffentlichkeit teilt, eine grosse Wirkung haben.

Social Media hat sich in den letzten Jahren, durch Social Commerce in eine neue Art von Online Shopping entwickelt. Die Reichweite und das Vertrauen sind der entscheidende Faktor bei Social Media Kommentaren.

Q&A

Unter Q&A versteht man „Questions and Answers“, was im Deutschen „Fragen und Antworten“ bedeutet. Q&A findet man vor allem im Internet und auf Social Media. Bei einem „Q&A“ werden also Fragen von potenziellen Kunden oder Nutzern beantwortet, die mehrere User und Userinnen interessieren könnten. Die zugrunde liegende Idee von Q&A ist, dass potenzielle Kunden möglicherweise ähnliche Fragen oder Bedenken haben, und dass die Bereitstellung von Antworten auf diese Fragen ihnen dabei helfen kann, ihre eigene Kaufentscheidung zu treffen.

Q&A im Social Proof kann auf verschiedenen Plattformen und Kanälen umgesetzt werden, darunter sind Websites, soziale Medien, Online-Foren, Produktbewertungsseiten und mehr. Es kann auch in Form von Live-Chats, Webinaren oder Kunden-Communitys eingesetzt werden.

User-Generated Content

Bei User-Generated Content, werden Onlineinhalte, vorwiegend im Social Web, durch Nutzerinnen und Nutzer erstellt. Nutzer generierte Inhalte können zum Beispiel Text, Bilder, Blogartikel, Lexikonbeiträge, Videoclips usw. sein. Social-Media-Kanäle wie Twitter, Facebook, YouTube und TikTok haben Nutzerinnen und Nutzer viele Möglichkeiten gegeben, um Content zu beliebigen Themen zu kreieren. Dies können Sie zum Beispiel mit Blogartikel, drehen Videos-Clips, oder auch Lexikonbeiträge wie etwa auf Wikipedia.

User-Generated Conten lassen sich auch als strategisches Instrument der Markenführung eingesetzt. Unternehmen können Menschen zum Beispiel gezielt dazu aufrufen, Inhalte für die Marke oder das Unternehmen zu kreieren. Dies etwa mit Mittmachwettbewerben, wie es zum Beispiel Jumbo mit dem goldenen JUMBOLINO. Dies hat den Vorteil, dass sich Kundinnen und Kunden stärker mit einer Marke auseinandersetzen und mit dem Unternehmen identifizieren.

Fazit

Unternehmen sollten verschiedene Social-Proof-Strategien nutzen, die am besten zu ihren Zielen und ihrer Zielgruppe passen, um das Vertrauen potenzieller Kunden zu gewinnen und ihre Konversionsraten zu steigern. Social Proof bietet Unternehmen viele Möglichkeiten. Die Gründe für die Nutzung von Social Proof sind Vertrauensbildung, Kaufentscheidungsunterstützung, Steigerung der Konversionsrate, Stärkung der Markenbekanntheit und vor allem sich gegenüber der Konkurrenz sich zu differenzieren.

Lade dir kostenlos meine Checkliste zum Thema Social Proof herunter.

WhatsApp Campaigns

Die meisten von uns verwenden WhatsApp privat täglich und das schon seit vielen Jahren. Gemäss einer Studie von Statista ist WhatsApp die beliebteste Smartphone-App in Deutschland im 2021. Im Business wird diese App noch nicht so oft genutzt. Erfahre mehr über diesen Marketing-Kanal, in diesem Blogbeitrag.

Warum sollte man WhatsApp als Marketing-Kanal verwenden?

WhatsApp hat eine sehr hohe Reichweite. Weltweit verwenden etwa 2 Milliarden Menschen diese Messenger App. Alleine in Deutschland sind es über 60 Millionen Nutzer. Es ist ein neuer Marketing-Kanal, der viele Unternehmen neue Möglichkeiten gibt, die Kunden zu erreichen und hat aktuell noch wenige Unternehmen, die dies verwenden. Somit kann es zum Wettbewerbsvorteil im Marketing sein. Vorausgesetzt, es wird sinnvoll eingesetzt. Zudem hat WhatsApp eine extrem hohe Interaktion. Das heisst die Open Rate liegt bei 98 % und die Click Rate bei 60 %. Es ist perfekt für die zeitkritische Kommunikation. Durch eingesetzte Plattformen wird ein schlanker und durchgängiger Prozess angeboten.

Was ist der Unterschied zwischen SMS und WhatsApp?

SMS ist auf jedem Handy in dem Betriebssystem integriert. Es wird keine zusätzliche App benötigt. Somit erreicht man im Vergleich sogar noch mehr Personen mit SMS. Ein weiterer Vorteil, SMS benötigt nur das Mobilfunknetz. Für WhatsApp wird mobiles Internet benötigt, was, aber heute nicht mehr das Problem sein sollte. Denn die meisten Nutzer haben in ihrem Mobil Abo unlimitierte Daten zur Verfügung. SMS hat nur Text mit maximal 160 Zeichen zur Verfügung. Bei WhatsApp kann man neben Text auch Emojis, Fotos, Videos oder sogar PDFs versenden. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sieht, ob der Empfänger die Nachricht gelesen hat. Das hat man bei SMS nicht.

Welche Kommunikationsmöglichkeiten habe ich?

Im Privaten können wir die Messenger App von privat zu Privatperson nutzen, um zu kommunizieren. Wenn ein Unternehmen ein Business Account hat, kann der Kunde mit dem Unternehmen in Kontakt treten. Es ist aber kein Dialog zwischen Kunde und Unternehmen möglich. Wenn man über eine WhatsApp Business Plattform arbeitet, kann man Massennachrichten versenden. Dazu wird aber eine Agentur benötigt.

Was ist aus den WhatsApp Newslettern geschehen?

Im 2019 haben immer mehr Unternehmen, Online-Shops und Zeitschriften WhatsApp Newsletter an Ihre Kunden versendet. Am 07. Dezember 2019 hat Meta dies verboten. Der Grund für dieses Verbot war, dass zu viel Fake und Spam versendet wurde.

Wie kann ich heute WhatsApp als Marketing-Kanal verwenden?

Seit Dezember 2022 bietet Meta WhatsApp Campaigns an. Dies aber nur über einen Partner wie zum Beispiel Sendinblue. Mit WhatsApp Campaigns über eine Business-Plattform ist die erste Möglichkeit. Campaigns sind klassische Newsletter. Eine weitere Möglichkeit ist die Automation. Das heisst, es werden Regeln festgelegt. Zum Beispiel, ein Kunde kauft für einen Beitrag X ein Produkt. Er bekommt dafür über diesen Kanal einen Gutschein. Auch möglich sind Massennachrichten. Der dritte Anwendungsfall ist der Chat, der das ganze miteinander verzahnt.

Herausforderungen

Die Kosten sind im Vergleich zu einem E-Mail-Newsletter sehr hoch. Zudem werden die Telefonnummern von den Kunden benötigt und auch hier müssen die DSGVO-Richtlinien eingehalten werden.

Fazit

Ich bin davon überzeugt, dass WhatsApp sich in den nächsten Jahren, sich immer mehr zu einem wichtigen Baustein im Omnichannel-Konzept der Onlinehändler entwickeln wird. Denn Messaging Marketing hat viele Vorteile.

Ich empfehle, sich damit zu beschäftigen und die ersten Kampagnen zu erstellen und zu versenden. Es empfiehlt sich auch, frühzeitig eine Strategie zu überlegen und den Kanal in den Marketing-Mix aufzunehmen. Denn der First Mover in einer Branche profitieren also von der Neugier der Nutzer, in dem noch wenig umkämpften Marketing-Kanal.

Mastodon – Das bessere Twitter?

Seit der superreiche Elon Musk verkündet hat, möglicherweise Twitter zu übernehmen, explodieren beim Konkurrenten Mastodon die Nutzerzahlen. Bekannte Nutzer des sozialen Netzwerks, wie der ZDF-Comedian Jan Böhmermann, richten sich dort bereits ein. Viele Nutzer sehen Mastodon als das bessere Twitter. Denn der Mikroblogging-Dienst wirbt für ein besseres digitales Miteinander.

Mastodon zählte in jener Woche, als Elon Musks auf Twitter bekannt gegeben hat, dass er Twitter möglicherweise übernehmen möchte, gemäss eigenen Angaben 141’000 neue User. Zum Vergleich, in den drei Wochen zuvor waren es insgesamt nur 35’000 Neuanmeldungen. Inzwischen hat Mastodon mehr als 5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Dies ist fast nichts im Vergleich zu den 217 Millionen Nutzer, die im 4. Quartal 2021 täglich bei Twitter aktiv waren.

Die Entwicklung von Mastodon

Mastodon wurde im Jahr 2016 von dem Entwickler Eugen Rochko gegründet. Von den Medien wurde es jedoch bis anhin kaum beachtet. Ein wesentlicher Unterschied ist auch, das alternative Netzwerk ist werbefrei und dezentral. Werbung braucht es nicht, da das Projekt keinen Gewinn erwirtschaften muss. Stattdessen finanzieren Spenden über die Plattform Patreon die fortlaufende Entwicklung und Verbesserung der Open-Source-Software.

Aus welchem Grund gehen mehr Nutzer zu Mastodon?

Der Grund für den Zuwachs dürfte vor allem Angst vor den Veränderungen sein. Die unter Umständen Elon Musk bei Twitter vornehmen könnte. Ein weiterer Grund kann ein genereller Unwille, die eigenen Daten und Zeit einem Dienst zu geben, der von einer einzigen Person bestimmt werden kann. Denn Mastodon ist nicht an eine einzige Person gebunden, gehört keinen Konzern, der Daten verkauft. Somit hoffen Sie auf der Plattform einen Zufluchtsort zu finden.

Wie funktioniert Mastodon?

Mastodon ist ein dezentrales Netzwerk. Das heisst, es nutzt unterschiedliche Server. Anders als Twitter, Facebook und Instagram. Diese sind zentralisierte Social-Media-Plattformen. Die sich mit den Servern eines einzelnen Betreibers verbinden. Die zu grossen Teilen von Privatpersonen und Vereinen angeboten werden. Diese Server werden auf Mastodon Instanzen genannt und folgen ihren eigenen Regeln.

Wer dort einen Account anlegen möchte, muss bei Mastodon erst entscheiden, bei welcher dieser Instanzen er beitritt. Dies sind oft mehr als reine Bedarfsgemeinschaften. Viele Instanzen bieten einen Raum für Communitys, manche für einzelne Regionen, andere für Programmierer, Sportler, Menschen aus der LGBT*IQA-Community usw.

Ansonsten funktioniert vieles wie bei Twitter. Ein Tweet heiss bei Mastodon Tröt oder toot, man retweetet nicht, sondern man boostet. Das Herzchen zum Liken ist ein Stern. Allerdings darf man im Tröt bei Weitem mehr schreiben. 500 Zeichen stehen den Mastodon Nutzer bereit, bei Twitter sind es nur 280, was teilweise zu stark vereinfachten, polarisierenden Beiträgen führt. Bei Mastodon gibt es Platz, seine Gedanken dann doch etwas weiter auszuführen – so man denn will und kann. Ausserdem kann man mit einem einzigen Klick eine Contentwarnung hinzufügen, um andere Nutzer darauf aufmerksam zu machen, dass es im eigenen Beitrag um Themen geht, die sie eventuell negativ emotional betroffen machen, wie etwa psychische Erkrankungen oder Gewalterfahrungen. 

Auch wenn das Folgen von Accounts den eigenen Horizont und die Timeline weitet, haben die Interaktionen auf Mastodon weniger Wirkung auf das Nutzungserlebnis als bei Twitter, denn Mastodon wählt nicht algorithmisch auf Basis der UserPräferenz aus, was sie oder er zu sehen bekommt. Stattdessen ist der Feed tatsächlich eine Timeline, chronologisch sortiert. Und nicht nach den Prinzipien der Aufmerksamkeitsökonomie wie Likes.

Differenzierung statt Polarisierung

Trotz des Instanzen-Systems: Der Weg in die grössere Welt ist nicht versperrt. Auf Mastodon gibt es mehrere Möglichkeiten, sich die Timeline anzeigen zu lassen. Die persönliche Timeline zeigt nur Inhalte von Accounts, denen man selbst folgt. Auf der sogenannten lokalen oder föderalen Timeline kann man sich aber auch Beiträge von Accounts anschauen, die in derselben Instanz unterwegs sind. 

Was das bedeutet, merkt man sofort, wenn man die neue offizielle Mastodon App für iPhones oder für Android herunterlädt. Denn schon im ersten Schritt müssen sich neue Nutzerinnen und Nutzer für eine »Community« entscheiden.

Zwar kann man als Mastodon Nutzer mit den Mitgliedern aller anderen Communitys kommunizieren, aber die Heimat Community bestimmt unter anderem den Verhaltenskodex für ihre Mitglieder. So gibt es Server, die besonderen Wert auf Zensurfreiheit legen, während andere betonen, dass sie ein gut nachbarschaftliches Verhältnis ohne Spam und persönlichen Attacken bevorzugen.

Die Heimat Community bestimmt auch die Adresse, unter der man in Mastodon zu finden ist. Die sehen ähnlich aus wie E-Mail-Adressen – also nicht @neuernutzer wie bei Twitter, sondern zum Beispiel @neuernutzer@mastodon.social oder @neuernutzer@zuerich.social.

Eine App ist nicht unbedingt nötig. Mastodon lässt sich problemlos auch im Mobilbrowser oder auf einem PC aufrufen. Es gibt mittlerweile einige Apps, die es zum Beispiel ermöglichen, Twitter und Mastodon gleichzeitig zu nutzen.

Eigeninitiative ist gefragt


Hat man die Registrierung hinter sich gebracht und seine E-Mail-Adresse bestätigt, steht man zuerst vor einer leeren Timeline. Anders als bei Twitter oder Facebook wird man nicht aufgefordert, der App sein Adressbuch zur Verfügung zu stellen, um seine Bekannten automatisch auf der neuen Plattform zu finden. Stattdessen muss man selbst tätig werden.

Je nach verwendetem Mastodon Server werden eine Reihe von Nutzern vorgeschlagen, die bereits sehr aktiv sind und einen guten Ausgangspunkt bieten, um die neue Plattform kennenzulernen. Man kann sich aber auch im Profilverzeichnis der verschiedenen Mastodon-Server umsehen oder Communitys durchstöbern, die den eigenen Interessen entsprechen. So gibt es sogenannte Mastodon-Instanzen für Musik-Freunde, für Softwareentwickler und sogar für Mitglieder bestimmter Parteien. Insgesamt sind derzeit mehr als 11,5 Millionen Accounts im Mastodon-Netzwerk registriert. Allein auf dem grössten Server, mastodon.social, sind mehr als 660’000 Accounts versammelt.

Keine Macht den Algorithmen


In der Voreinstellung liefert Mastodon eine chronologische Timeline, ohne Einfluss von Sortier-Algorithmen. Mit der Suchfunktion erhalten neuen Nutzer aber einen Überblick, was in dem Netzwerk aktuell los ist: Wie bei Twitter gibt es Hashtags und Trends. Man kann sich aber auch eine Liste der meistdiskutierten Nachrichtenartikel anzeigen lassen. Diese Funktion findet man in der App unter dem Lupen-Symbol ganz unten, im Desktop-Browser unter »Entdecken«.

Auf diese Weise kann man sich nach und nach seine eigene Timeline zusammenstellen. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten: Anders als bei Twitter, gibt es keine authentifizierten Nutzer. Deshalb sollte man sich Profile genau anschauen, bevor man ihnen folgt. Auch findet die Suchfunktion neue Nutzerinnen und Nutzer nicht immer sofort.

Fazit

In vielen der grundlegenden Funktionen ist Mastodon Twitter sehr ähnlich. Es gibt Favoriten, Retweets, Listen und sogar Umfragen. Wer sich durch die Benutzeroberfläche klickt, findet einige Zusatzfunktionen. Ob man sich nun eine weitere Social Media App installiert, soll jeder für sich entscheiden. Denn auch hier lauert das Potenzial von einem möglichen Zeitfresser. Es kann auch gut sein, dass Mastodon einen kurzfristigen Hype durchmacht, wie es anfangs 2021 die Social-Media-Plattform Clubhouse gemacht hat.