Herausforderungen und Trends 2025 für den Onlinehandel

In diesem Blogbeitrag wage ich einen Blick in die Zukunft und beleuchte die Trends und Herausforderungen, die den Onlinehandel im Jahr 2025 prägen könnten. Das Jahr 2025 dürfte ein Schlüsseljahr für die Branche werden, geprägt von tiefgreifenden Veränderungen und neuen Möglichkeiten. Welche Entwicklungen zeichnen sich bereits jetzt ab? Welche Hürden müssen Onlinehändler überwinden? Gemeinsam werfen wir einen Blick in die Glaskugel und erkunden, was die Zukunft für den E-Commerce bereithält.

Factory to Customer Plattformen wie Temu, Shein & Co

Die Factory to Customer Plattformen wie Temu, Shein und andere gewinnen im Jahr 2025 in der Schweiz weiterhin an Beliebtheit und üben zunehmenden Druck auf lokale Händler aus. Mit ihrer aggressiven Preispolitik, einer schier endlosen Produktauswahl und schnellen Lieferzeiten ziehen diese Billigplattformen immer mehr Konsumenten an. Dies stellt Schweizer Händler vor eine enorme Herausforderung, da sie sich in einem ohnehin schon hart umkämpften Markt behaupten müssen. Gleichzeitig verstärkt die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz den Aufwind für diese Plattformen, was ihre Attraktivität für Konsumenten weiter erhöht.

Ich bin skeptisch, dass die Politik in dieser Situation eingreifen oder angemessen reagieren kann. Die globalisierte Struktur dieser Plattformen und die Komplexität internationaler Handelsbeziehungen machen es schwierig, regulatorische Massnahmen durchzusetzen, die den Schweizer Handel effektiv schützen könnten. Dies bedeutet, dass lokale Händler eigenständig Strategien entwickeln müssen, um sich von diesen Plattformen abzuheben.

Ich empfehle, um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Schweizer Händler ihren Fokus noch stärker auf Qualität, Nachhaltigkeit und Kundenerlebnis legen. Sie können sich durch regionale Produkte, eine authentische Markenidentität und persönliche Kundenbetreuung von der anonymen Massenware der Billiganbieter differenzieren. Auch die Kommunikation von Werten wie Umweltbewusstsein, Fairness in der Lieferkette und sozialer Verantwortung könnte dabei helfen, eine loyale Kundschaft zu binden, die über den Preis hinausdenkt.

Die zunehmende Beliebtheit von Temu und Shein mag eine Bedrohung darstellen, könnte jedoch auch als Ansporn dienen, neue Wege zu finden, um die Stärke und Einzigartigkeit des Schweizer Handels zu betonen. Letztendlich wird der Erfolg darin liegen, sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren und den Kunden klare Gründe zu geben, bewusst lokal einzukaufen.

Personalisierung: Mehr als nur ein Trend

Personalisierung wird im Jahr 2025 die Erwartungen der Kunden massgeblich prägen. Durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Big Data können Onlinehändler ihren Kunden massgeschneiderte Produktempfehlungen, personalisierte Marketingkampagnen und individuell abgestimmte Einkaufserlebnisse bieten. Dieses wird im 2025 immer wichtiger werden. Doch diese Entwicklung bringt auch Herausforderungen mit sich: Der Schutz von Kundendaten wird ein heikles Thema bleiben. Unternehmen müssen eine Balance finden zwischen personalisierten Angeboten und dem Schutz der Privatsphäre. Transparenz in der Datennutzung und die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien sind unverzichtbar.

Nachhaltigkeit als zentrale Wettbewerbsdifferenzierung

Nachhaltigkeit ist kein Trend mehr, sondern eine Notwendigkeit. Verbraucher fordern zunehmend transparente und umweltfreundliches Wirtschaften. Im Jahr 2025 wird es für Onlinehändler unerlässlich sein, nachhaltige Lieferketten aufzubauen, möglichst plastikfreie Verpackungen einzusetzen und CO₂-neutrale Versandoptionen anzubieten. Unternehmen, die diese Anforderungen ignorieren, riskieren Kundenverluste. Die Herausforderung besteht darin, diese Massnahmen wirtschaftlich umzusetzen. Gleichzeitig bietet die Nachhaltigkeit eine Chance: Händler, die glaubhaft ökologisch handeln, können sich positiv von der Konkurrenz abheben und langfristig Kundenbindung stärken.

Künstliche Intelligenz – KI Agenten

Künstliche Intelligenz wird 2025 nicht mehr nur ein Werkzeug, sondern ein integraler Bestandteil des Onlinehandels sein. Vom Kundenservice über die Lagerverwaltung bis hin zur Preisgestaltung: Automatisierung wird Prozesse effizienter gestalten und Kosten senken. Ein weiterer Trend im KI Bereich erwarte ich mit den sogenannten KI-Agenten. KI-Agenten sind hoch entwickelte Softwareprogramme, die autonom Aufgaben ausführen können. Sie arbeiten mit grossen Sprachmodellen (LLMs), nutzen Tools und Datenbanken und treffen Entscheidungen mit minimalem menschlichem Eingriff. Anders als Chatbots, die nur auf Befehle reagieren, agieren KI-Agenten eigenständig und bewältigen komplexe Aufgaben wie das Verwalten von Systemen, Analysieren von Daten oder Unterstützen in Katastrophensituationen. Sie kombinieren Technologien wie Prompt Engineering und iterative Problemlösung und revolutionieren verschiedene Branchen durch Effizienz und Skalierbarkeit.

Der Aufstieg des Metaverse

Das Metaverse – eine digitale, immersive Parallelwelt – könnte den Onlinehandel revolutionieren. Bis 2025 wird sich diese Vision weiter konkretisieren: Virtuelle Einkaufszentren, in denen Kunden Produkte in 3D erleben und mit anderen Nutzern interagieren können, stehen vor dem Durchbruch. Marken wie Nike und Gucci haben bereits erste Schritte in diese Richtung unternommen. Allerdings bleibt abzuwarten, wie schnell Verbraucher diese neue Form des Einkaufens adaptieren. Für Händler gilt: Das Metaverse bietet spannende Möglichkeiten zur Kundenbindung, erfordert jedoch hohe Investitionen in Technologie und Know-how. Es ist aber schon lange die Rede davon, dass das Metaverse der neue Megatrend werden soll.

Fazit

Das Jahr 2025 verspricht, eine aufregende und transformative Phase für den Onlinehandel zu werden. Die Herausforderungen sind vielfältig – von der Dominanz Factory to Customer Plattformen über den Einsatz Künstlicher Intelligenz bis hin zur Integration des Metaverse. Doch für Unternehmen, die diese Entwicklungen als Chancen verstehen, eröffnen sich enorme Wachstumspotenziale. Wer jedoch an alten Strukturen festhält, wird schnell feststellen, dass der blosse Verkauf von Produkten nicht mehr ausreicht. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in strategischen Investitionen, einer flexiblen Anpassungsfähigkeit an neue Trends und einem kompromisslosen Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden.

Die Zukunft des E-Commerce hält unzählige Möglichkeiten bereit – doch nur diejenigen, die bereit sind, diese aktiv zu ergreifen, werden langfristig erfolgreich sein. Die Botschaft ist klar: Jetzt ist die Zeit, mutig voranzugehen und die Chancen von morgen zu gestalten.

Nachhaltigkeit im Retail

Der Schweizer Retail ist in der Nachhaltigkeit weltweit führend. Objektiver Druck (Energiepreise, Klimaentwicklung, rechtliche Rahmenbedingungen) und der gesellschaftliche Druck nehmen stetig zu. Nachhaltigkeit und CSR werden zum Mega-Trend im Retail.

CSR: Corporate Social Responsibility

CSR ist eine Abkürzung für Corporate Social Responsibility. Dies steht für die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens. Für viele Unternehmen kann dies zur Norm werden, denn Nachhaltigkeit kann als Wettbewerbsvorteil (USP) dienen. Viele Schweizer Unternehmen haben Nachhaltigkeit auch in der Unternehmenskultur fest verankert.

CSR als Mega Trend im Schweizer Retail

Coop und Migros gehören zu den weltweiten Vorreitern bei Nachhaltigkeit. Sie landen in internationalen Rankings regelmässig auf den ersten Plätzen. Sie haben Ende der achtziger, anfangs der neunziger mit diesem Thema begonnen. Viele Schweizer Detailhändler forcieren Fair Trade Produkte. In der Schweiz werden für fast CHF 1 Mrd. pro Jahr fair gehandelte Früchte, Kaffee, Kakao, Textilien und andere Produkte verkauft. Beim Pro Kopf Konsum von Fair Trade Produkten ist die Schweiz weltweit führend. (Swiss Fair Trade, 2021). Es ist aber trotzdem noch sehr steigerungsfähig. Im Textil, Patagonia will bis 2025 kein neues Erdöl mehr für seine Fasern verwenden. Sondern nur noch Recyclingpolyester und biobasiertes Nylon.

Auch in der Industrie ist Nachhaltigkeit wichtig. Zum Beispiel Nestlé nutzt mittlerweile Satellitenbilder, um die Anbaugebiete von Palmen für Palmöl und Bäumen für Papier, Karton zu überwachen. Somit stellen sie sicher, dass keine Entwaldung für den Anbau der Zutaten für die eigenen Produkte betrieben wird. Mittels solchen Technologien kann Nestlé sicherstellen, dass seine Vorgabe auch wirklich durch alle eingehalten wird.

Was wird benötigt um Nachhaltig zu werden?

Es benötigt viele Faktoren. Neben der internen Kultur gehört auch die enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten dazu. Dies kann zum Beispiel beim Packaging, Standards und Logistik. Aber auch übergreifende Branchenlösungen wie die Feinverteilung der Logistik, Labels usw.

Fazit

Nachhaltigkeit im Retail ist nicht nur ein Trend. Für den Retail ist für das Überleben wichtig. Die Kunden setzen auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Ökologie. Auch aus Marketing-Sicht sollte ein Retailer nachhaltig sein.

Ökologie und Nachhaltigkeit im E-Commerce

Nachhaltigkeit im E-Commerce ist nicht nur ein Trend, sondern es wird unsere Zukunft sein. Wenn wir den CO₂-Gehalt reduzieren wollen, müssen auch Massnahmen im E-Commerce erfolgen. Da stellt sich die Frage, ist E-Commerce nachhaltig und sogar ökologischer als der stationäre Handel?

Ist E-Commerce ökologischer als der stationäre Handel?

Es gibt verschiedenste Studien, zum Thema ist E-Commerce ökologischer als der stationäre Handel. Die einen Studien kommen zum Resultat, dass E-Commerce ökologischer ist, als der stationäre Handel. Andere Studien kommen zum Gegenteil.

Unternehmen die E-Commerce betreiben, brauchen viel Strom in Rechenzentren. Des Weiteren sind viele Logistik Leistungen noch nicht ökologisch. Dies zeigt sich bei den Spediteuren, die immer noch mit Fahrzeugen unterwegs sind, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Die Grüne Logistik ist zwar ein Thema, aber noch nicht überall umgesetzt oder auch umsetzbar. Des Weiteren spielt auch der Standort des Logistikcenters eine grosse Rolle.  

Aber auch wenn wir in den stationären Handel zum Einkaufen fahren, erzeugen wir CO₂. Denn viele Shopping-Center und Pop-up-Stores sind ausserhalb und weit vom Wohnort entfernt. Der Dorfladen hat oft zu wenig Auswahl und ist vielen Kunden zu teuer. Aus diesem Grund sind auch die Discounter sehr beliebt. Die Discounter sind aber meistens nicht im Dorf, sondern auf günstigen Mietflächen ausserhalb von Städten und den Dörfern. Die Fahrten zu diesen Einkaufsmöglichkeiten erzeugen auch viel CO₂ und belasten somit die Umwelt. 

Optimierung der Verpackung

Viele verwenden tonnenweise Verpackungsmaterial, damit die bestellten Artikel gut geschützt sind. Denn die Verpackung soll das Produkt beim Transport schützen. Unter Verpackung fällt nicht nur die Kartonschachtel. Sondern auch das Füllmaterial. Oft ist dieses Füllmaterial aus Plastik oder Styropor. Ein nachhaltiges Füllmaterial wird heute noch nicht sehr oft verwendet. Das Füllmaterial sollte aber in Zukunft auch aus ökologischen Materialien bestehen. Denn nur schon die richtige Entsorgung macht es teilweise recht kompliziert. 

Eine nachhaltige und ökologische Verpackung zu haben, ist heute keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Viele Verpackungslösungen haben im Bereich Nachhaltigkeit noch Potenzial. 

Nachhaltige Produkte im Online Shop

Mittlerweile sind in fast allen Branchen auch nachhaltige Produkte erhältlich. Diese sollten in einem Online-Shop speziell gekennzeichnet sein. Damit der Kunde diese Produkte einfacher erkennen kann. Viele Kunden suchen die nachhaltigen Produkte explizit. Um es diesen Kunden einfacher zu machen, kann über die Filterfunktion in der Suche das so angepasst werden können, dass nur nachhaltige Produkte angezeigt werden. Denn oft hängt die Kaufentscheidung von diesem Faktor ab. Jeder, der das einfach im Shop System löst, gewinnt. 

Umgang mit Teillieferungen, Zustellungen und Retouren

Der Versand hat einen grossen Einfluss auf die Nachhaltigkeit. Teillieferungen belasten die Umwelt um einiges mehr, als wenn eine Bestellung komplett in einem Paket versendet wird. Auch die Zustellungsversuche sind entscheidend. Wenn ein Kurier mehrere Male einen Kunden anfahren muss, um ein Paket abzuliefern, erzeugt dies unnötiges CO₂. Auch viele Retouren belasten die Umwelt. 

Der Mehrpreis für die Nachhaltigkeit

Durch die Nachhaltigkeit steigen die Kosten in der Logistik, in der Verpackung und weiteren Bereichen eines E-Commerce Unternehmens. Diese Mehrkosten sollen dem Kunden weiter verrechnet werden. Nachhaltigkeit ist eine Leistung und ist, was Wert. 

Zudem sollte der Kunden wählen können, ob er nachhaltig beliefert werden möchte oder nicht. Jeder Kunde entscheidet selber, was er möchte und ob er einen Beitrag zu den CO₂-Zielen leisten.

Fazit Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit im E-Commerce ist nicht ein Trend, sondern unsere Zukunft. Wir müssen jetzt umdenken und auch im E-Commerce nachhaltige und ökologische Lösungen unseren Kunden bieten. Unser Beitrag im E-Commerce ist wichtig, um die CO₂-Ziele zu erreichen. Denn jeder von uns ist gefordert, unsere Umwelt zu schützen.