Der digitale Kassenbeleg

Heute zahlt man an einer Kasse meistens Bargeld los. Nach der Zahlung erhält der Kunde einen Papierkassenbeleg. Das heisst, über 65 % zahlen bargeldlos über Kreditkarte, TWINT oder Wallet. Die Digitalisierung des Zahlungsprozesses ist im Vergleich zum Kassenbon schon weit fortgeschritten. Der ganze Prozess funktioniert kontaktlos. Aber mit dem gedruckten Kassenbon kommen wir trotzdem wieder in Kontakt mit dem Verkaufspersonal. Dies ist heute auch digital möglich.

Die Endkunden wollen einen digitalen Beleg

Der Vorteil vom Papier Kassenbeleg ist die Anonymität. Gemäss einer Umfrage von der ETH Zürich und der Universität St. Gallen, wollen die meisten Kunden einen digitalen Kassenbeleg haben. Da dies viel praktischer und vor allem immer digital dabei ist. 

Die Vorteile vom digitalen Kassenbeleg für die Kunden

Der Kunde kann sein Budget einfacher überprüfen. Der Kunde sieht schnell, wie viel er für Lebensmittel, Kleider oder Restaurants Besuche usw. ausgegeben hat. Ein digitaler Kassenbeleg wird einfach in einer bestehenden, zum Beispiel Bank App integriert. Damit entfällt das mühsam sammeln und ablegen vom Kassenbeleg. Ein weiterer Vorteil für den Kunden ist es, dass er den Kassenbon immer dabei hat. 

Die Vorteile vom digitalen Kassenbeleg für den Händler

Auch für den Händler hat eine solche Lösung viele Vorteile. Bei einer Rückgabe oder einem Garantiefall kann dieser schneller abgewickelt. Die Geschäftskunden bekommen Kostenersparnisse, durch die Automatisierung der Spesenabrechnung. Es fördert die Kundenbindung.

Beim digitalen Kassenbon spielt die Ökologie auch eine grosse Rolle. Denn es benötigt weniger Papier. Das Thermopapier muss in der Produktion in Öl getränkt werden, damit dies die gewünschten Eigenschaften bekommt. Dies ist nicht gerade umweltfreundlich und entspricht nicht mehr den heutigen Kundenbedürfnissen im Bereich Nachhaltigkeit.

Der digitale Kassenbon ist ein interaktives Medium

Ein Kassenbon auf Papier, ist nichts anderes als einen Text auf Papier, dass dem Kunden übergeben wird. Ein digitaler Kassenbon ist ein interaktives Medium, dass weitere Möglichkeiten hat. Dazu gehören Interaktionen wie Produktinformationen, Produkte, Tipps, Werbevideos usw. Zudem können auch CO₂ Informationen über die gekauften Produkte angezeigt werden und sogar, mit einer möglichen Kompensation, den persönlichen CO₂ Footprint reduziert werden. 

Auch ein Kurzfeedback ist möglich. Mit Daumen hoch oder runter kann der Kunde, den Einkauf bewerten, ohne dass er ein Stammkunde mit Kundenkarte ist.

Ablauf an der Kasse

Es gibt keine Änderung am Ablauf an der Kasse. Sei es für den Kunden, wie auch nicht für das Kassenpersonal. Der Ablauf ist wie folgt: 

  1. Der Kunde bezahlt mit Karte oder Wallet
  2. Im Hintergrund wird die Transaktion und der Kassenbeleg zusammengeführt.
  3. Innerhalb von Sekunden in eine Applikation gesendet, die der Kunde schon hat. Wie zum Beispiel eine App von der Bank oder TWINT. 

Fazit elektronischer Kassenbeleg

Der Kassenzettel wird in den Abfall geworfen oder verschwindet in einem Zettel Chaos. Im digitalen Zeitalter braucht eine digitale Zahlung auch einen digitalen Kassenbeleg. 

Der digitale Kassenbeleg ist ein interaktives Medium. So bekommen Händler ein interaktives Medium für einen digitalen, personalisierten Marketing und Kommunikationskanal zu ihren Kunden. Die Händler erreichen Kunden, die (noch) nicht Ihre Stammkunden sind und die ganze Laufkundschaft, die mit Karte oder zunehmend auch mit Wallet bezahlt. Die Kunden nehmen Händler als innovativ und nachhaltig war. Geschäftskunden müssen diese nicht mehr manuell an die Spesenabrechnung anbringen. Dies spart Zeit und Papier. 

Neues Denken im Detailhandel

Neues Denken im Detailhandel

Viele Konsumenten haben im 2020 sich an ein neues Einkaufsverhalten gewöhnt. Dieses neue Verhalten hat E-Commerce auf ein neues Level gebracht. Aber auch der Detailhandel bleibt wichtig. Er wird aber nicht mehr auf dem Niveau sein, wie vor Jahren. Die Herausforderung wird sein, wie richtet man den E-Commerce auf den stationären Handel aus. Denn wer Omnichannel, also ein kanalübergreifendes Geschäftsmodell anbietet, wird in Zukunft gewinnen.

Das Jahr 2020 hat aber auch den Detailhandel angeregt, neue Denkweisen und Dienstleistungen einzuführen, die teilweise früher nicht denkbar waren.

Erlebniseinkauf im Detailhandel

Das Einkaufserlebnis im Detailhandel wurde mit digitalen Möglichkeiten erweitert. Dies konnten mit live Streaming Events, live Auktionen, Social Shopping und Influencer Marketing erreicht werden.

Läden mit digitalen Hilfsmitteln 

Digitale Hilfsmittel gibt es auf Ladenflächen immer mehr. Dazu gehören interaktive Displays, mobile Interaktionen, digitale Warteschlangen und vieles mehr.

Auftragsabwicklung

Auftragsabwicklungsinstrumente sind initialisiert oder neu entwickelt. Lieferung am selben Tag, Abholung auf dem Parkplatz, nicht mehr im Laden gewann an Bedeutung. Aber auch Kundenclubs, Pick-up Stationen und Click and Collect, die es eigentlich schon vorher gab, aber nicht so stark wie im 2020 genutzt wurden. Ich denke, Click and Collect wird es weiter geben. Es gehört zu den Omnichannel Services.

Automatisierte Logistik 

Die automatische Auftragsabwicklung ist ein Teil der automatisierten Logistik. Zudem gehören auch Roboter- und Drohnen-Lieferungen in Zukunft dazu, wie auch eine intelligente Bestandszuordnung.

Verbesserter Kundenservice

Ein verbesserter Kundenservice muss im Detailhandel das Ziel sein. Personalisiertes Einkaufen und personalisierte Produkte helfen dabei. Was aber nicht zu vergessen ist, ist die kompetente Beratung und Empfehlung. Diese kann auch digital erfolgen, mit Filialmitarbeitenden und Experten.

Ausblick


Wenn man sich die Entwicklungen im Handel anschaut, werden diese fünf Punkte uns weiter begleiten:

  • E-Commerce hat ein neues Level erreicht. Und wird weiter wachsen. 
  • Online Videos: Videos werden noch mehr gefragt sein als früher. Information, Entertainment und echte Inhalte sind gefragt.
  • Privatsphäre: Nutzer bekommen wieder die Kontrolle. (Targeting und Marketing)
  • Marketing Automatisierung helfen, Kampagnen einfacher auszuspielen, A/B Test usw.
  • Future of Work: Wie werden wir in Zukunft arbeiten. (3 Tage Büro, 2 Tage wo man möchte?)

Future of Work wird den Detailhandel wieder verändern. Da mehr Leute von Zuhause aus arbeiten, leiden innerstädtische Detailhandelsunternehmen. Die Folgen sind, die Reduzierung der Verkaufsflächen und dass Ladengeschäfte schliessen müssen. Davon werden auch Convenience Shops betroffen sein. Ladenformate wie Pop-up-Stores wird es vermehrt geben.

Nicht wertschöpfende Tätigkeiten übernimmt der Kunde. Dies hat Auswirkungen auf das Personal. Dieses muss sich weiterbilden, um neue Tätigkeiten annehmen zu können. Lebenslanges Lernen kommt endlich zum Tragen. Dies ist für mich seit meiner ersten Ausbildung sehr wichtig und begleitet mich schon viele Jahre. 

Die Zukunft bleibt auch im Detailhandel spannend.

Convenience im Retail

Convenience kommt aus dem englischen und bedeutet übersetzt bequemes Essen. 

Unter Convenience werden vorgefertigte Lebensmittel bezeichnet, bei denen der Nahrungsmittelhersteller bestimmte Verarbeitungsstufen übernimmt. Diese Verarbeitungsstufen sollen helfen, die Zubereitung in Privathaushalten oder in der Gastronomie zu erleichtern. Convenience wird im Retail immer wichtiger. Die Kunden streben nach Zeitersparnis, Einfachheit und Bequemlichkeit. Convenience gibt es nicht nur als Produkt, sondern kann auch eine Erleichterung im Einkauf sein. 

Convenience Produkte

Diese Produkte sind bei den Schweizer Kunden sehr beliebt. Denn die einfache Zubereitung und die Zeitersparnis sind ein grosser Vorteil für die Konsumenten. Bekannte Produkte sind zum Beispiel unter den Marken Anna’s Best und Betty Bossi. Die Mehrleistung kostet, aus diesem Grund sind diese Produkte teurer und die Konsumenten sind aber bereit diesen Mehrpreis zu zahlen.  

Vorteile von Convenience Produkten

Die Vorteile dieser Produkten liegen auf der Hand:

  • Weniger Arbeits- und Vorbereitungszeit.
  • Bessere Planbarkeit. z.B. angepasste Portionen.
  • Weniger aufwendige Vorratshaltung.
  • Gleichbleibender Geschmack. 

Nachteile von Convenience Produkten

Es gibt viele Nachteile. Diese können sein:

  • Viele Zusatzstoffe, damit der Geschmack, die Konsistenz und die Haltbarkeit lange ist.
  • Oft haben diese Produkte einen hohen Salzgehalt.
  • Vitamin und Nährstoffverluste bei hoch verarbeiteten Produkten. 
  • Schlechte Ökobilanz durch industrielle Herstellung. 

Convenience beim Einkauf

Beim Einkauf geht es darum, das Einkaufen zu erleichtern. Dies wird erreicht durch Kassenlose Läden oder auch Ladenkonzepte die darauf ausgerichtet sind. Auch längere Öffnungszeiten gehören dazu. Ein Schweizer Beispiel für ein Convenience Laden ist Coop to go. Dieser Laden bieten eine grosse Auswahl an solchen Produkte an. Zudem ist auch das Ladenkonzept auf dieses Bedürfnis gebaut. In Amerika ist Amazon Go bekannt und bietet Kunden ein komplett neues Einkaufserlebnis. Eines der bekanntesten Möglichkeiten in einem solchen Laden ist das kassenlose zahlen. 

Lieferdienste für Essen

Auch Lieferdienste für Essen gehören zu Convenience. Der Kunde kann einfach online bestellen und zahlen. Das Essen kommt innert wenigen Minuten geliefert. In diesem Bereich sind heymigrolino oder avecnow die bekanntesten Anbieter in der Schweiz. Die Lieferzeit von teilweise weniger als 60 Minuten ist sehr beeindruckend. Ein neuer Anbieter gibt es seit kurzem in der Stadt Zürich. Dieser heisst Stash und soll sogar innert 10 Minuten liefern können. Ein solcher Lieferdienst gibt es auch in Deutschland. Dieser heisst Gorillas und ist in vielen deutschen Städten bereits vorhanden. Gemäss Medien diesem Medienbericht, soll Gorillas bald auch in die Schweiz kommen. 

Fazit Convenience

Es gibt immer mehr Convenience Shops in der Schweiz. Migrolino hat die Anzahl der Shops in den letzten zehn Jahren von 160 auf 322 (Stand Dez. 2020) mehr als verdoppelt. Auch Coop setzt auf diesen Trend mit Coop Pronto. Dieser hat das Filialnetz in den letzten zehn Jahren von 214 auf etwa 320 Filialen erweitert. Zudem ist auch das Ladenkonzept Coop to go mit 20 Standorten dazu gekommen. Convenience bleibt also beliebt und für die Retail Unternehmen attraktiv. Die Kunden zahlen für weniger Zeit, Einfachheit und Bequemlichkeit einen höheren Preis. Dieser Mehrpreis spiegelt sich auch in den Margen der Retail Unternehmen wider. 

Trend Instore Experience und Mobile am Point-of-Sale

Unter Instore Experience versteht man das Einkaufserlebnis. Es geht darum, dass der Laden vom Point-of-Sale zum Point-of-Experience wird. Dies kann erreicht werden mit Gastronomie, Emotionen, Erlebnissen und Events. Denn mehr als 80 % des Umsatzes eines Retailers werden heute immer noch im stationären Laden generiert. 

Der Instore Experience wird in den nächsten Jahren den Retail massiv prägen. Denn im Laden bleiben analoge Erlebnisse, wie auch die menschlichen Kontakte entscheidend. Online und offline verbinden sich nahtlos in der Customer Journey und wird so zur seamless Customer Journey.

Der Kunde steht immer im Zentrum der Betrachtung. Das Einkaufserlebnis wird als Dienstleistung von den Kunden wahrgenommen. Dies ist unter dem Trendbegriff SAAS bekannt. Unter SAAS versteht man Shopping as a Service. 

Mobile am Point-of-Sale

Beim Mobile am Point-of-Sale nutzt das Verkaufspersonal oder der Kunde ein Mobil Devices. Dies kann ein Smartphone oder ein Tablet im Einkaufsprozess sein. Mobile Devices sind persönliche, individuelle Geräte, die den Trend zur „Customer Centricity“, der personalisierten Kundenansprache basierend auf den individuellen Kundenbedürfnissen wirkungsvoll unterstützen können.

Beispiele von Mobil am PoS

Es können Mobil Devices zum Beispiel in der Beratung eingesetzt werden. Sie können bei der Auswahl behilflich sein. Auch virtuellen Sortimente, Order-on-behalf, Informationssuche oder für die Bezahlfunktion (Self Scanning) sind Mobil Devices am PoS einsetzbar.  

Das Self-Scanning ist ein fortgeschrittener Trend. Mit speziellen Handhelds oder dem eigenen Smartphone wird dieses System den Kunden angeboten. Dieser Trend gibt es schon seit Jahren und ist bei den Schweizer Konsumenten sehr beliebt. Die bekanntesten Beispiele sind subito von der Migros und Passabene von Coop.

Weitere Entwicklungen sind möglicherweise Instore-Navigation und das Abrufen von Produktinformationen. Auch die Produkte, Verfügbarkeiten, Grössen und Farbauswahl, wäre machbar. 

Trend Veränderung im Checkout

Der Check-out ist den meisten Kunden unangenehm. Dies kann sein, da der Kunde heute keine Zeit hat. Er möchte den Laden schnell verlassen, da er an den nächsten Termin muss. Auch im Luxussegment ist den meisten Kunden der Check-out Prozess unangenehm. Da es um hohe Beträge geht, die bezahlt werden müssen. In diesem Bereich wird versucht, mit einem Glas Champagner oder einem Espresso dies zu erleichtern. 

Ein Trend, der es nicht nur im Lebensmittel gibt, ist der Self Check-out. Beim Self Check-out kann der Kunde selber die Artikel scannen und zahlen. Ohne dass er an einer Kasse anstehen muss. Dieser Trend gibt es nicht nur im Lebensmittelhandel, sondern auch in Baumärkten, Elektromärkten usw. Aber auch das Self-Scanning entwickelt sich immer mehr in die Richtung BYOD (Bring Your Own Device) in verschiedensten Variationen.

Die Nachhaltigkeit und Ökologie wird auch im Chechout immer wichtiger. Im Check-out kann man durch digitale Lösungen Papier sparen. Das heisst, man verzichtet auf den Kassenbon und sendet diesen z.B. nach dem Kauf auf die E-Mail des Kunden. Bei mobilen Kassen wird oft diese Lösung verwendet. 

Neue Touchpoints in der Customer Journey

Es gibt immer mehr neue Touchpoints in der Customer Journey. Einige davon könnten sein:

InstrumentBeschreibung
Click and MeetIch gehe in die Filiale auf einen Termin und mache dort einen Einkauf.
Curbside PickupIch bestelle von zuhause in einem Online Shop und bekomme eine Abholzeit. Danach fahre auf dem Parkplatz und kann dort nach Vorweisen des QR Codes die Ware kontaktlos abholen.
Virtueller EinkaufIch werde über ein Video Gespräch beraten.  Der Verkäufer kann den Artikel in die Kamera zeigen und Fragen zum Produkt gleich beantworten.
Neue Touchpoints in der Customer Journey

Total Cost of Ownership

Auf die Total Cost of Ownership haben mobile Lösungen grosse Vorteile. Dies sind unter anderen:

  • Geringere Hardware Kosten. Z.B.  Durch weniger Drucker, Karten Terminals, Kassentheken usw.
  • Geringerer Platzbedarf. Die Kasse ist handlich in der Hand. Kein Kassenmöbel nötig.
  • Skalierung schnell möglich.
  • Einfach Konfigurierbar. 

Fazit

Die Verschmelzung von analog und digital schreitet voran. Das Mobiltelefon und das Tablet ermöglicht der Customer Centricity näher zum Kunden zu kommen. Der Trend Instore Experience wird sich noch weiter entwickeln und neue Möglichkeiten werden entstehen, um den Kunden im Ladengeschäft noch optimaler mit den elektronischen Hilfsmitteln zu beraten und zu bedienen.